Patient Corel weiter auf dem Weg der Besserung

Corel hat im zweiten Geschäftsquartal 2001 erneut schwarze Zahlen geschrieben. Den Quartalsgewinn gibt Corel mit 2,3 Millionen US-Dollar an. Im vergleichbaren Vorjahresquartal meldete Corel noch einen Verlust von 23.6 Millionen Dollar.

Die Auswirkungen des Corel-Sparkurses lassen sich an den Quartalszahlen ablesen. Bei einem Umsatz von 36 Millionen US-Dollar hat Corel im zweiten Geschäftsquartal 2001 Gewinne gemacht. Im vergleichbaren Vorjahresquartal war der Umsatz mit 36,6 Millionen US-Dollar höher, gleichzeitig verbuchte der kanadische Grafiksoftware-Spezialist hohe Verluste. Im ersten Quartal 2001 lag der Umsatz bei 32,5 Millionen, bei einem bescheidenen Gewinn von 534.000 US-Dollar.

Corel ist außerdem wieder liquide und weist Barreserven und kurzfristig verfügbare Anlagen in Höhe von 126 Millionen US-Dollar aus. John Blaine, Chief Financial Officer von Corel ist besonders stolz darauf, dass Corel sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten fast schon gegen den Trend erholt. Corel werde den eingeschlagenen Kurs beibehalten und sich auf stabile Finanzen konzentrieren, statt auf schnelle Gewinne zu schielen. Die Gewinne seien Ausdruck dafür, wie stark sich die Effizienz des Unternehmens verbessert habe. Derek Burney, CEO und Präsident von Corel sagte auch für die nächsten Quartale einen Anstieg voraus. Dafür sollen unter anderem auch diverse Grafik-Pakete rund um Mac-OS X sorgen, die Burney für die nächsten Monate ankündigte.

Corel hatte nach katastrophalen Ergebnissen einem strikten Sparkurs unterworfen, nachdem dem Unternehmen zwischenzeitlich die Zahlungsunfähigkeit drohte. Als einschneidendste Maßnahme hat Corel rund 320 Mitarbeiter entlassen, fast ein Viertel der Belegschaft. Einige Analysten hatten den Kurs des im August 2000 zurückgetretenen Gründer und CEO Michael Cowpland für die Misere verantwortlich gemacht. Cowpland hatte unter anderem den teuren Ausflug des Grafikspezialisten in die Linux-Welt zu verantworten. Corel hat seine Geschäfte mit Corel-Linux inzwischen ausgelagert, wir berichteten. (uba)