Palm: Verluste und schlechte Aussichten

PDA-Marktführer Palm hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2002 niedrigere Verluste als erwartet verbucht. Die Lage bleibt aber kritisch. Im zweiten Quartal rechnet das Unternehmen entgegen früherer Prognosen erneut mit roten Zahlen.

Im ersten Quartal 2002 erzielte Palm 2002 bei einem Umsatz von 214,3 Millionen US-Dollar ohne Berücksichtigung von Sonderkosten einen Verlust von 38,7 Millionen US-Dollar oder 7 Cents pro Aktie. Analysten hatten mit einem Verlust von 9 Cents pro Aktie gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einschnitte dramatisch. Das Unternehmen hatte im ersten Quartal 2001 noch einen Umsatz von 401 Millionen US-Dollar und einen Gewinn von 23,9 Millionen US-Dollar (4 Cents pro Aktie) erwirtschaftet. Der Aktienkurs von Palm fiel in den letzen 52 Wochen von 75 Euro auf derzeit 2,5 Euro.

Vergleicht man die Zahlen mit dem Vorgänger-Quartal, sieht die Bilanz etwas besser aus. Dort setzte Palm mit 165,3 Millionen US-Dollar um 30 Prozent weniger um als im ersten Quartal 2002. Der Verlust war im Vorgänger-Quartal mit 89,2 Millionen US-Dollar oder 16 Cents pro Aktie um 57 Prozent höher.

Die Aussichten werden aber nicht besser. Palm-Finanzchefin Judy Bruner rechnet für das laufende zweite Quartal zwar mit steigenden Umsätzen, jedoch weiterhin mit Verlusten. Einer der Gründe: Das gesunkene Vertrauen der Verbraucher in die US-Wirtschaft nach den jüngsten Terroranschlägen. Damit revidierte sie eine frühere Prognose, in der Palm für sein traditionsgemäß stärkstes Quartal (Holiday-Season) wieder einen Gewinn erwartete. Hoffnungsträger bleiben weiterhin die High-End-PDAs der m500-Serie sowie der seit dem gestrigen Donnerstag vorgestellte Einsteiger-PDA m125.

Bei anderen geplanten Produkten muss Palm aber Rückschläge hinnehmen. Laut CEO Carl Yankowski verschiebt das Unternehmen den ursprünglich noch dieses Jahr geplanten Launch des neuen Wireless-PDAs i705 auf nächstes Jahr. Die Genehmigung für das Gerät hat der PDA-König von der US-Kontrollbehörde FCC Ende August erhalten (wir berichteten). Der i705 soll den Zugriff auf Unternehmensdaten sowie eine Always-on-E-Mail-Verbindung erlauben. Auch Nokia und Motorola haben ihre Pläne für Smartphones mit Palm OS laut Yankowski ad acta gelegt.

Einen Test von acht High-End-PDAs mit Palm OS finden Sie hier. (jma)