Palm-PDAs künftig mit OMAP-CPUs von TI

Der angeschlagene PDA-Marktführer Palm hat mit Texas Instruments (TI) eine weit reichende Kooperation geschlossen. Sie sieht unter anderem vor, dass künftige Palm-PDAs mit TIs OMAP-Prozessoren und GSM/GPRS-Technologie ausgestattet sind.

Die OMAP-Architektur (Open Multimedia Applications Platform) von Texas Instruments kombiniert ARM-Prozessoren mit einem DSP. Der OMAP710 zum Beispiel vereint den ARM9-Prozessor und eine GPRS-Einheit auf einem Chip. Die beiden Unternehmen gaben jedoch nicht bekannt, welche OMAP-CPUs die mobilen Geräte mit Palm OS künftig einsetzen.

Bislang läuft das Betriebssystem nur auf PDAs mit dem Dragonball-Prozessor von Motorola. Die maximale Taktrate liegt hier bei 33 MHz. Das ist zu wenig Rechenleistung für aufwendigere Anwendungen wie das Abspielen von Videos oder andere Multimedia-Applikationen. Mit OMAP-CPUs will Palm dieses Manko beheben, zumal diese zudem als sehr stromsparend gelten.

Für Motorola bedeutet Palms Kooperation mit TI einen Rückschlag. Schließlich hatte das Unternehmen die leistungsfähigere 32-Bit-Architektur von ARM lizenziert, um leistungsfähigere PDA-CPUs für Palm OS entwickeln zu können. Auch Intel scheint bei Palm mit seinen StrongArm-Prozessoren, die in allen Geräten mit Pocket PC 2002 zum Einsatz kommen, den Kürzeren zu ziehen. Palms Vize-Chef Todd Bradley sagte aber, die Kooperation mit Texas Instruments sei nicht exklusiv. Möglicherweise steht also die Tür noch offen.

Bei den neuen Geräten der nahen Zukunft (Ende 2002) setzt der PDA-Marktführer jedoch auf die OMAP-Plattform mit integrierter Telefonie-Funktion. Texas Instruments und Palm werden einer Mitteilung zufolge bei der Entwicklung der entsprechenden Hard- und Software zusammenarbeiten sowie sich gegenseitig mit Marketing-Maßnahmen unterstützen. TI will die künftigen OMAP-PDAs von Palm zudem im eigenen Unternehmen (35.000 Angestellte) einsetzen.

Einen Test von acht High-End-PDAs mit Palm OS finden Sie hier.(jma)