Palm: "NCR hat mit Patentklage keine Chance"

Palm sieht der Patentklage von NCR gelassen entgegen. Das Unternehmen habe vor Gericht keine Chance, teilte der PDA-Marktführer heute mit. Palm "wird sich energisch verteidigen", sagte Palm-Rechtsanwalt Stephen Yu.

Wie berichtet, hat NCR die PDA-Hersteller Palm und Handspring vor dem US-Bezirksgericht Delaware wegen Patentverletzung verklagt. Laut Anklageschrift haben beide Unternehmen von den Patenten gewusst, aber beschlossen, "keine Lizenz von NCR zu erwerben". NCR, heute spezialisiert auf Kassensysteme für Banken und den Einzelhandel, beruft sich dabei auf zwei Patente, die das Unternehmen 1987 angemeldet hatte.

Dabei handelt es sich laut NCR zum einen um ein portables Gerät, mit dem sich Daten bearbeiten und Transaktionen durchführen lassen. Zum anderen gehe es um ein "System für die Durchführung von Transaktionen, das ein portables Terminal" einschließe, heißt es in der Klageschrift. NCR fordert nun von Palm und Handspring Schadenersatz und den Verzicht auf die Produktion weiterer PDAs.

Die beiden Unternehmen beherrschen mit ihren Palm-OS-Geräten den PDA-Markt und besitzen gemeinsam einen Marktanteil von etwa 86 Prozent. Wie berichtet, hatte sich im vergangenen Jahr der Umsatz mit den mobilen Minirechnern gegenüber 1999 mehr als verdoppelt. Bei den verkauften Stückzahlen sieht die Bilanz noch besser aus. Palm, Handspring & Co. brachten im abgelaufenen Jahr in den USA mit 3,5 Millionen Geräten 150 Prozent mehr als 1999 an den Mann respektive die Frau.

Palm und Handspring werden sich einem Bericht unserer Schwesterpublikation PC World zufolge vor Gericht im Duett verteidigen. Verwunderlich ist, warum NCR erst jetzt rechtliche Schritte einleitet. Außerdem hat das Unternehmen bisher noch keinen PDA produziert, obwohl es angeblich die Patente darauf besitzt. Folgt man der NCR-Argumentation, müsste die Firma logischerweise die Klage auch auf Psion oder die Hersteller der Pocket PCs ausweiten. Man wird sehen. (jma)