Palm in der Krise: Entlassungen und Umsatzwarnung

PDA-Marktführer Palm hat nur drei Tage nach der Entlassung von 250 Mitarbeitern seine Umsatzprognose für sein Ende Februar abgeschlossenes drittes Geschäftsquartal reduziert. Der Umsatz werde statt den ursprünglich erwarteten 230 bis 250 Millionen US-Dollar nur noch zwischen 205 und 210 Millionen US-Dollar betragen, teilte Palm mit.

CEO Eric Benhamou führte den Rückgang auf die allgemeine Wirtschaftslage zurück. Vor allem die Absatzzahlen des neuen PDA-Flaggschiffes Tungsten in den USA seien unter den Erwartungen geblieben, hieß es. Die anderen Modelle hingegen hätten sich gut verkauft. Auch mit dem europäischen Markt zeigte sich Palm zufrieden.

Erst vor drei Tagen hatte das Unternehmen überraschend rund 250 Mitarbeiter entlassen, das sind 19 Prozent der Belegschaft. Palm reagiert mit dieser einschneidenden Maßnahme auf den weiterhin schwachen Absatz seiner PDAs. Bereits Anfang Februar hatte der Software-Zweig Palm Source 18 Prozent seiner Mitarbeiter gekündigt (wir berichteten). Insgesamt arbeiten nach den neuerlichen Entlassungen noch rund 900 Angestellte in den Bereichen Palm Solutions (Hardware) und Palm Source, das in der ersten Hälfte 2003 als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden soll.

Zu allem Überfluss stufte JP-Morgan-Analyst Paul Coster die Palm-Aktie wegen der anhaltend schlechten Marktsituation herab. In seinem Bericht bezeichnete der Analyst die kurzfristigen Aussichten von Palm als "düster". Grund seien die allgemeine Konjunkturschwäche sowie insbesondere der Rückgang der PDA-Nachfrage. Coster sieht wegen der angespannten Lage sogar die Ausgliederung von Palm Source gefährdet.

Palm will den Software-Zweig eigenständiger machen, um sein Betriebssystem Palm OS besser vermarkten zu können und insbesondere das Geschäft mit Lizenzen zu forcieren. Zu den bekanntesten Lizenznehmern gehören Handspring, Sony und HandEra. Im Moment hat die Palm-OS-Fraktion auf dem Markt noch die Nase vorn. Nur: Die leistungsfähigen Geräte mit Microsofts Pocket PC holen in letzter Zeit enorm auf. Mit Dell hat vor kurzem ein weiterer Big Player einen PDA mit Pocket PC 2002 veröffentlicht. (Jürgen Mauerer/mec)

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