Outlook-Gruppenrichtlinien und das Office SP2

Gruppenrichtlinien sind so etwas wie das Schweizer Messer für die individuelle Anpassung von Anwendungen in Windows-Netzwerken. Nach der Einführung des Service Pack 2 für Office 2003 hat es einige Zeit gedauert, bis passende neue Vorlagendateien für den Gruppenrichtlinienobjekt-Editor verfügbar waren. Diese bringen einige neue und geänderte Einstellungen mit.

Wenn es darum geht, Anwendern in einem Unternehmen die Ausführung eines Programms wie des Media Player oder einer Programmfunktion zu versagen, dann sind Gruppenrichtlinien das Mittel der Wahl. Sie kommen allerdings auch zum Einsatz, um ein Programm mit veränderten Grundeinstellungen zu starten oder das Programmverhalten anzupassen.

Das GPE-Snap-In der MMC

Gruppenrichtlinien werden über ein Snap-In der Microsoft Management Konsole (MMC) editiert. Die MMC wird üblicherweise über das Startmenü/Ausführen und Eingabe des Programmnamens MMC.exe gestartet. Im Gegensatz zu den Verknüpfungen im Verwaltungsordner, die ebenfalls die MMC verwenden, öffnet dies eine leere Konsole. Über das Menü Datei/Snap-In hinzufügen/entfernen können verschiedene Verwaltungs-Snap-Ins in die Konsole geladen werden. In dem erscheinenden Dialog können über Hinzufügen Snap-Ins zur aktuellen Konfiguration hinzugefügt werden. In der Auswahlliste findet sich das benötigte Snap-In Gruppenrichtlinienobjekt-Editor (GPE). Wird dieses ausgewählt, dann erscheint ein Dialog, in dem der Geltungsbereich der zu editierenden Gruppenrichtlinien angegeben werden kann. Dies kann der lokale Computer, die Domäne oder ein Domänencontroller sein. Nach Schließen der verschiedenen Dialoge lassen sich dann die Einstellungen editieren.

Die oben genannte Vorgehensweise ist bei der mit Windows XP und 2003 ausgelieferten Version 2.0 und der kürzlich zur Verfügung gestellten Version 3.0 identisch (http://support.microsoft.com/?kbid=907265). Allerdings besitzt die neue Version eine versteckte, überarbeitete Benutzerschnittstelle, in der die Auswahl der Snap-Ins direkt im ersten Dialog möglich ist (siehe hierzu auch die Information im Kasten ).

Bild 1: Die MMC 3.0 präsentiert sich mit etwas geänderter Benutzerschnittstelle
Bild 1: Die MMC 3.0 präsentiert sich mit etwas geänderter Benutzerschnittstelle

Anwendungsrichtlinien

Gruppenrichtlinien für Anwendungen bestehen im Wesentlichen aus Registry-Einstellungen. Sie werden beim Anlegen eines neuen Benutzers oder dem Installieren eines neuen Domänencomputers oder Domänencontrollers, je nach Geltungsbereich, automatisch in der Registry angelegt. Die Registry unterscheidet sich damit von dem, wie sie standardmäßig ohne Gruppenrichtlinien aussehen würde. Die Registry-Werten steuern versteckte Funktionen in den Anwendungen, die über die Benutzerschnittstelle zumeist nicht zugänglich sind. Sie können einfach in geänderten Standardeinstellungen, einem anderen Anwendungsverhalten oder auch deaktivierten Funktionen liegen.

Die neue Benutzerschnittstelle der MMC 3.0 aktivieren

Die neue Version 3.0 der MMC bitet neben der gewohnten Benutzerschnittstelle auch eine neue. Standardmäßig wird allerdings auch nach einer Aktualisierung nur die aus der Version 2.0 bekannte Schnittstelle angezeigt. Erst durch Setzen eines Registry-Eintrags wird das neue Gesicht der MMC sichtbar.

Hierzu muss in der Registry unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\MMC ein neuer Schlüssel (kein Wert!) mit der Bezeichnung UseNewUI erstellt werden.