Exadata Database Machine auf Sun-Basis

Oracle tunt Highend-Datenbank-Server mit Flash-Technik

Oracle verschärft den Wettbewerb im Hardwaregeschäft

Über die Produktankündigung der neuen Datenbankmaschine hinaus wollte sich Oracle-Chef Ellison nicht zur weiteren Zukunft des Hardwaregeschäfts äußern. Sun-Anwender fürchten seit der Übernahmeankündigung vor wenigen Monaten, Oracle könnte das schwierige Hardware-Business vernachlässigen oder gar fallen lassen. Konkrete Aussagen des Oracle-Managements zu diesem Thema fielen bis dato spärlich aus. Nun versucht der Konzern, die Sun-Kunden mit einer Anzeigenkampagne zu beruhigen. Oracle werde mehr Geld in die Entwicklung der Sparc- und Solaris-Plattform investieren, als dies Sun gegenwärtig tue, heißt es dort. Außerdem könnten die Kunden mit besseren Services rechnen, da ihnen nach der Akquisition mehr als doppelt so viele Hardwarespezialisten zur Verfügung stünden als zuvor. Noch ist es allerdings nicht soweit. Der Abschluss des Geschäfts verzögert sich. Aktuell prüfen die europäischen Kartellbehörden den Deal. Die EU-Kommission hat wegen kartellrechtlicher Bedenken eine intensivere Prüfung angeordnet.

Auch zur weiteren Kooperation mit Hewlett-Packard in Sachen Exadata äußerte sich Ellison nicht. Version 1 eigne sich für Data Warehousing, Version 2 für Data Warehousing und OLTP, versuchte er, die beiden Produkte voneinander abzugrenzen, ohne die deutlichen Überschneidungen verbergen zu können. "Wir haben ein ausgezeichnetes Verhältnis zu HP, das wir auch fortzusetzen gedenken", bekundete der Oracle-Chef noch Anfang Mai dieses Jahres. Ob die Zusammenarbeit beider Unternehmen eine Zukunft hat, bleibt indes fraglich. HP umwirbt wie auch IBM seit der Bekanntgabe der Übernahmeabsichten aggressiv die Sun-Kunden und will diese mit Migrationsprogrammen zum Umstieg auf die eigene Hardwareplattform bewegen. Ellison wäre jedoch nicht Ellison, wenn er diese Ambitionen der Konkurrenz nicht kontern würde. IBM hat die Kampfansage bereits erhalten: "Wir freuen uns darauf, mit Euch im Hardwaregeschäft zu konkurrieren", heißt es im Text der aktuellen Marketing-Kampagne.