Optische Disc mit einem TeraByte

Mit holografischen Speichertechnologien entwickeln Bayer und IBM derzeit Festplatten, die 1024 GByte auf einer Scheibe speichern können. DVDs mit ähnlicher Technologie sollen bis zu 40 GByte Daten fassen.

Die Zukunft der Datenspeicherung ist optisch. Derzeit konkurrieren hier vor allem magneto-optische und Phase-Change-Verfahren. Der deutsche Chemiekonzern Bayer meldet nun auch den Durchbruch bei holografischen Speichern. Wie Projektleiter Dr. Johannes Eickmanns tecChannel im Interview erklärte, soll die neue Technologie sowohl für Highend-Festplatten in Archiven (Bibliotheken, Filmverlage) als auch für eine neue Generation von DVDs geeignet sein.

Bisher kamen bei optischen Discs mit hoher Speicherdichte meist mehrere diskrete Schichten (Multi-Layer) zum Einsatz. Die holografischen Speicher nutzen ebenfalls die dritte Dimension, speichern die Information aber über die komplette Schichtdicke ab. Mittels Holografie wird dann das gewünschte Bit, das sich mit zahlreichen anderen die selbe Speichereinheit (Pit) auf der Scheibe teilt, ausgelesen. Damit sollen auf einer Disc bis zu 1 TeraByte möglich sein, was 1024 GByte entspricht. Über 200 Spielfilme in DVD-Qualität oder über 1500 Musik-CDs fänden darauf Platz .

Auf Grund der teuren Herstellung bleibt die neue Technik den Highend-Festplatten vorbehalten, die spätestens in fünf Jahren serienreif sein sollen. Die Mechanik und den nötigen blauen Laser entwickelt IBM. Man rechnet mit einer Transferrate vom Medium von bis zu einem GByte pro Sekunde.

Die nächste Generation von DVDs wird nach Meinung von Eickmanns in drei bis vier Jahren Marktreif sein. Der neue orange Bayer-Farbstoff lasse sich wie bei CD-Rs per Spin-Coating auftragen, was eine billige Massenfertigung ermögliche. (nie)