Optimiert für Core 2: Intels neue Plattform

Intels I/O-Controller ICH8

Der neuen 965-MCH-Familie stellt Intel den I/O Controller Hub (ICH8/R) mit der Bezeichnung 82801HB/HR zur Seite. Der Datenaustausch zum MCH erfolgt wie gewohnt über das bidirektionale Direct Media Interface (DMI) mit einer Geschwindigkeit von je 2 GByte/s je Richtung.

Der ICH8 verfügt über sechs PCI-Express-x1-Schnittstellen in der Version 1.1 und vier Busmaster-fähige PCI-2.3-Slots. Allerdings werden in der Praxis nicht alle PCI-Express-Slots herausgeführt, da der Chip einige Express-Schnittstellen für Onboard-Erweiterungen, wie zum Beispiel optionale Netzwerk-Controller, nutzt.

Neu beim ICH8 sind die fünf UHCI-Host-Controller, die insgesamt zehn USB-2.0-Ports zur Verfügung stellen. Statt bisher einem EHCI-Host-Controller gibt es nun zwei, mit denen sich jetzt zwei Highspeed-Geräte ohne Performance-Verluste gleichzeitig betreiben lassen. Allerdings darf dabei der benachbarte Port nicht durch ein langsameres Device „blockiert“ sein.

Gegenüber dem Vorgänger ICH7 stockte Intel den Neuling ICH8R von vier auf sechs integrierte Serial-ATA-Ports mit einer Bandbreite von je 300 MByte/s auf, externer SATA-Support inklusive. Beim ICH8 bleibt es weiterhin bei vier SATA-Interfaces. Ein Standard-IDE-Support für den Anschluss von PATA-Laufwerken bietet der 965-Chipsatz nicht. Die ICH8R-Version erlaubt den Serial-ATA-Festplatten den Betrieb im RAID0-, RAID1-, RAID5- oder RAID-10-Modus. Darüber hinaus unterstützt der Baustein einen speziellen Matrix-RAID-Modus im Zwei-Festplatten-Betrieb. Native Command Queuing inklusive Native Hotplug zählen ebenfalls zu den Features des ICH8R. Zusammenfassend bezeichnet Intel diese Funktionen wie beim 945er ICH7R als Matrix-Storage-Technologie.

Die ICH8DO-Version (Digital Office) soll den ICH8R um die Virtualisierung der Netzwerkschnittstelle ergänzen. Diese ist Bestandteil der Intel-Active-Management-Technologie (IAMT) für die vPro-Plattform. Dagegen unterstützt der ICH8DH (Digital Home) zusammen mit den ICH8R-Fähigkeiten die Quick-Resume-Technologie für die Media Center Edition 2005 (Rollup 2).

Die Sound-Ausgabe übernimmt ein High-Definition-Audio-Controller. Über einen entsprechenden externen Codec lassen sich Multi-Channel-Audio-Streams nach dem HD-Standard erzeugen und im Multistream-Modus verarbeiten.

Zusätzlich erweitert ein neuer integrierter GBit-LAN-MAC den Funktionsumfang des ICH8. Dieser verfügt jetzt über Network-Security-Funktionen. Für eine vollwertige 10/100/1000-MBit-Ethernet-Funktionalität ist aber noch ein externer PHY-Baustein nötig. Auch den SMBus hat Intel im ICH8 überarbeitet. Dieser transportiert die Konfigurationsdaten des Systems jetzt mit einer Geschwindigkeit von 100 KBit/s.

Die Kontrolle von Seriell-, Parallel- und Midi-Ports sowie Joystick, Tastatur und Floppy-Disk übernimmt ein LPC-Bus-I/O-Chip, der über ein LPC-Interface (Low Pin Count) mit dem ICH8-Baustein verbunden wird.