Hybrid Cloud und Data Center Management

OpenQRM 5.1 macht OpenStack und Eucalyptus Konkurrenz

openQRM: Cloud- plus Data-Center-Management

Zwar ist openQRM deutlich länger am Markt als OpenStack oder Eucalyptus. Dennoch aber ist der Bekanntheitsgrad der beiden Projekte größer. Das liegt vorwiegend an den großangelegten Marketing-Aktivitäten sowohl von der OpenStack Community als auch von Eucalyptus. Technisch und funktional muss sich openQRM aber nicht verstecken. Im Gegenteil: openQRMs Funktionsumfang ist um ein Vielfaches mächtiger als der von OpenStack oder Eucalyptus. Wo sich die beiden Pakete ausschließlich auf das Thema Cloud konzentrieren, liefert openQRM darüber hinaus eine vollständige Data-Center-Management Lösung mit.

Aufgrund der langen Historie hat openQRM in den vergangenen Jahren viele neue und wichtige Funktionen erhalten. Allerdings ist das System dadurch auch komplexer geworden. Wer jedoch verstanden hat, dass sich openQRM aus den integrierten Bausteinen “Data Center Management”, “Cloud-Backend” und “Cloud-Portal” zusammensetzt, wird erkennen, dass ihm die Open-Source-Lösung, insbesondere beim Aufbau von Private Clouds einen Vorsprung gegenüber OpenStack und Eucalyptus ermöglicht. Speziell der Bereich Data Center Management darf für den Aufbau einer Cloud nicht vernachlässigt werden, um den Überblick und die Kontrolle über seine Infrastruktur zu behalten.

Mit der Version 5.0 begann das Entwicklungsteam, die Strukturen zu schärfen und die einzelnen Funktionen zu Workflows zusammenzufassen. Dieser Aspekt wurde mit dem Release 5.1 noch einmal besser herausgearbeitet. Die neue Optik und Aufteilung des openQRM-Backends wurde vollständig überarbeitet, wirkt aufgeräumter und dadurch übersichtlicher in der Handhabung.

Die Erweiterung um Hybrid-Cloud Funktionen ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft von openQRM. Das Ergebnis der Rackspace 2013 Hybrid Cloud Umfrage hat gezeigt, dass 60 Prozent der IT-Entscheider die Hybrid Cloud als Hauptziel vor Augen haben. Dabei wollen oder haben 60 Prozent ihre Applikationen und Workloads aus der Public Cloud abgezogen. 41 Prozent haben angegeben, die Public Cloud teilweise verlassen zu wollen. 19 Prozent wollen die Public Cloud sogar vollständig verlassen. Die Gründe für den Einsatz einer Hybrid Cloud anstatt einer Public Cloud sind eine höhere Sicherheit (52 Prozent), mehr Kontrolle (42 Prozent) sowie eine bessere Performance und höhere Zuverlässigkeit (37 Prozent). Zu den wichtigsten Vorteilen, von denen Hybrid-Cloud-Nutzer berichten, gehören mehr Kontrolle (59 Prozent), eine höhere Sicherheit (54 Prozent), eine höhere Zuverlässigkeit (48 Prozent), Kostenvorteile (46 Prozent) und eine bessere Performance (44 Prozent).

openQRM orientiert sich dabei nicht überraschend am aktuellen Public-Cloud-Marktführer Amazon Web Services (AWS). Damit lässt sich die Cloud-Infrastruktur-Software auch in Kombination mit Eucalyptus und anderen Amazon-kompatiblen Cloud-Infrastrukturen nutzen, um eine massiv skalierbare Hybrid-Cloud Infrastruktur aufzubauen. Dabei setzt openQRM auf sein bewährtes Plugin-Konzept und bildet Amazon EC2, S3 und Eucalyptus genauso ab. Amazon und Eucalyptus werden, neben eigenen Ressourcen aus einer privaten openQRM-Cloud, damit zu weiteren Ressourcen-Providern, um Anwendern schnell und unkompliziert mehr Rechenleistung zu liefern.

Zu den interessantesten Features gehört sicher das automatische Applications Deployment mittels Puppet, mit dem Endbenutzer sich bequem und automatisiert EC2 Instanzen mit einem vollständigen Softwarestack selbst bereitstellen können. Hinzu kommt die Unterstützung von High-Availability-Funktionen über mehrere Amazon Availability Zones hinweg. Dies wird von vielen Cloud-Nutzern aus Unwissenheit immer wieder vernachlässigt. Aber auch die verbesserte Integration von VMware-Technologien wie ESX Systemen sollte nicht unbeachtet bleiben. Schließlich ist VMware noch immer die führende Virtualisierungstechnologie am Markt. Damit erhöht openQRM auch seine Chancen, als Open-Source Lösung zur Steuerung und Kontrolle von VMware Umgebungen eingesetzt zu werden.
Technologisch und funktional ist openQRM unterm Strich auf einem guten Weg in die Zukunft. Die Verantwortlichen müssen allerdings mehr in die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing investieren.

Dieser Beitrag basiert auf einem Blog-Posting von René Büst.
(http://clouduser.de/)