Die Konkurrenz zu Live Documents

OpenOffice gibt es ab sofort als Online-Variante

Die bekannte Office-Suite OpenOffice wird online und ohne lokale Installation verfügbar. Ein Browser als Nutzer-Interface genügt. Das Angebot startet jetzt in eine Beta-Phase für 15.000 Teilnehmer.

Unmittelbar nach dem Beta-Start des Online-Angebots Microsoft Office Live Workspace wird OpenOffice damit auch im Online-Bereich zum Konkurrenten. Verantwortlich dafür ist Ulteo, ein vom Franzosen Gaël Duval initiiertes Projekt. Er ist im Open-Source-Bereich bereits durch die Linux-Distribution Mandrake (seit 2005 Mandriva) bekannt.

"Bestehende OpenOffice-Nutzer können auf ihre Lieblings-Suite leicht von jedem PC mit Internetverbindung zugreifen, auch wenn OpenOffice nicht lokal installiert ist", nennt Duval gegenüber pressetext einen wesentlichen Vorteil des neuen Angebots. Eine lokale Installation von OpenOffice ist dabei überhaupt nicht erforderlich, die Programm-Version 2.3 wird online im Browser genutzt. Das ist ein wesentlicher Unterschied zum Microsoft-Dienst, der zumindest zum Erstellen neuer Dokumente eine lokale Office-Installation benötigt. Damit entspricht Ulteo dem eigenen erklärten Ziel, im Rahmen seines "Ulteo Online Desktop" auch neuen Nutzern die Möglichkeit zu bieten, Anwendungen ohne Download und Installation online auszuprobieren.

Weiters betont Ulteo, dass OpenOffice verschiedene Formate unterstützt. Dazu zählen neben dem ISO-standardisierten OpenDocument Format auch Microsoft-Office-Formate, außerdem ist ein PDF-Export möglich. Weitere von Ulteo betonte Vorteile des Dienstes ähneln denen, die auch Microsoft für Live Workspace angibt. Dazu zählen speziell die einfache Zusammenarbeit und der leichte Zugriff auf online abgelegte Dokumente von jedem PC mit Internet-Verbindung.

"Wir glauben, dass tatsächlich immer mehr im Browser passieren wird", sieht Duval einen wachsenden Markt im Bereich der Office-Lösung mit Online-Verknüpfung oder direktem Online-Angebot. Auch der Wettbewerb steigt. Schon seit etwas mehr als einem Jahr ist Google Docs in einer Beta-Version online, seit Oktober wurde die Public Beta von Office Live Workspace erwartet. Und auch aus Indien kommt Konkurrenz: Ende November hat InstaCall, ein Unternehmen mit Beteiligung des Hotmail-Gründers Sabeer Bhatia seine Lösung Live Documents angekündigt. Duval sieht darauf angesprochen eine eigene Stärke im Service für OpenOffice-Fans: "Es gibt dutzende Millionen OpenOffice-User weltweit. Es ist nur fair, dass sie es jetzt auch im Browser nutzen können, wenn erforderlich. Das erlaubt ihnen, das Interface zu verwenden, das sie gewohnt sind." Auch betont er den Wert der Wahlmöglichkeit für Nutzer.

Ulteo lädt zunächst Nutzer aus Europa und Nordamerika ein, sich für die Teilnahme an der vorerst auf 15.000 Personen begrenzten Beta-Phase anzumelden. Für die Verwendung des Dienstes ist ein Browser mit JavaScript und Sun Java Runtime Environment 1.4 oder höher erforderlich. Tests mit Firefox ab Version 1.5, Internet Explorer 6 und 7 sowie Safari waren Ulteo zufolge erfolgreich. Eine Breitband-Internetverbindung wird empfohlen. (pte/hal)