OX Documents

Open-Xchange arbeitet an Cloud-Office "Made in Germany"

Potenzielle Zielgruppe kleinere Unternehmen und Freiberufler

An wen richtet sich das Cloud Office zuallererst? Kleine Unternehmen? Mittelstand? Abteilungen in Konzernen?

Laguna: Lassen Sie mich die Frage anders beantworten: 80 Prozent aller Mitarbeiter nutzen nur einen sehr begrenzten Funktionsumfang von Microsoft Office. Auch der Rest nutzt nur zu 20 Prozent der Zeit die etwas "exotischeren" Features. Somit ist OX Text schon jetzt eine echte Alternative, um Texte auf allen Geräten zu lesen und zu bearbeiten. Und wenn es dann mal was richtig Mächtiges sein muss, kann man ja jederzeit ein Dokument wieder in Microsoft Office oder OpenOffice weiterbearbeiten - da wir vollständig Dateiformat-kompatibel sind.

Das größte Potenzial sehen wir bei allen mobilen Mitarbeitern, bei Selbständigen, Freiberuflern und kleineren Unternehmen, Schülern und Studenten, die ihre IT-Infrastruktur und ihre Daten künftig komplett in der Cloud haben werden. Daneben sind wir aber auch mit großen IT-Dienstleistern im Dialog, deren Enterprise-Kunden auch das Einsparpotenzial sehen, das ein Web-Desktop im Vergleich zum lokal installierten PC hat. Denn das eben Gesagte gilt genauso in Großunternehmen: Nur wenige brauchen die mächtige Funktionalität der großen Office-Pakete. Warum also nicht allen das Web-basierte Office geben und bei Bedarf das lokal installierte Office bereitstellen? So lassen sich erheblich Kosten sparen.

Wodurch soll sich Cloud Office von anderen Produkten unterscheiden, die heute schon am Markt sind?

Laguna: Im Gegensatz zu Google Docs und Microsoft Office 365 zwingen wir dem Anwender mit OX Text nicht die Verwendung eines eigenen Dateiformates auf. Mit OX Text lassen sich .docx- und .odt-Dateien im Browser lesen und editieren, ohne dass diese konvertiert werden. Da OX Text nur die Änderungen und nicht das gesamte Dokument speichert, bleiben Formatierungen und Layout des ursprünglichen Dokumentes vollständig erhalten; selbst wenn es Dinge enthält, die OX Text gar nicht kennt - wie z.B. Smart Arts. Diese Innovation ist die Voraussetzung für die oben genannten Einsatzszenarien und vermeidet damit einen "Alles oder nichts"-Ansatz - oder noch besser, baut kein "Hotel California": Einchecken ist einfach, aber man kommt nicht mehr raus.

Was kostet die Software und wie wird sie vermarktet?

Laguna: Wie OX App Suite so wird auch OX Text unter GNU General Public License 2 und Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.5 License veröffentlicht, was die langfristige Herstellerunabhängigkeit und Investitionssicherheit für Unternehmen und Anwender sicherstellt. Daneben bieten wir unsere Software mit Maintenance und Support unter kommerzieller Lizenz über Systemintegratoren und Cloud-Service-Provider an. OX App Suite kostet 21 Euro pro Nutzer und Jahr für Unternehmen, die die Software im eigenen Unternehmen betreiben wollen. Für die OX Cloud-Office-Suite wird es erst im nächsten Jahr einen Preis geben, wenn alle Funktionen fertig sind. Bis dahin bekommen Unternehmen, die den Server selbst betreiben, OX Text gratis zu OX App Suite dazu.

Unser wichtigster Vermarktungs-Channel sind weiterhin die Hosting- und Telekommunikationsanbieter. In Deutschland sind wir mit OX App Suite bereits bei united-domains und den Geschäftskunden von E-Plus im Einsatz. Weitere OX-Partner wie 1&1, Strato und Host Europe werden in den kommenden Monaten ihre bestehenden Open-Xchange-Installationen auf OX App Suite aktualisieren und damit auch OX Text anbieten. Und natürlich wollen wir gerne weitere Partner gewinnen, die ihren Kunden OX App Suite als Cloud-Service anbieten. (Computerwoche/mje)

(Die Fragen stellte Dietmar Müller, freier Journalist in Oberschleißheim)