Dark Cloud

Online-Betrüger nutzen verstärkt Cloud Computing

Kampf gegen Online-Kriminelle geht in die nächste Runde

Was tut in Anbetracht dieser "Dark Cloud" die Polizei, um dem organisierten Online-Verbrechen das Handwerk zu legen? Dass hier die Behörden international aktiv werden, versuchen Andy Auld von der britischen Serious Organised Crime Agency und Keith Mularsky von der US-Bundespolizei FBI in ihrem Vortrag an der RSA Conference zu belegen.

"Wir sind auf verschiedenen Stufen des Verbrechensnetzwerks aktiv", meint Auld. So werden die von Rivner präsentierten Foren unterwandert. Zudem habe man es auf die Geldtransfermechanismen und entsprechende Dienstleister abgesehen. Schließlich arbeite man mit nationalen Polizeien zusammen, um Firmen, die kriminelle Netzwerke hosten, unschädlich zu machen.

Das hat laut Auld zwei Effekte. Zum einen wird das Leben der Kriminellen härter. "Zum anderen ruinieren wir damit deren Ruf", ist er überzeugt. "Das gelingt immer besser, weil wir nicht mehr nur auf Verbrechen reagieren, sondern proaktiv tätig sind", argumentiert Mularsky. So seien internationale Taskforces gegründet worden. Zudem funktioniere der Wissensaustausch zwischen den Behörden besser. Die Folge laut dem FBI-Mann: Früher ging es Monate, bis wichtige Daten ausgetauscht wurden. "Das ist viel zu lange in der Welt des Cybercrime", fügt Mularsky an. In ein paar Monaten seien die Kriminellen über alle virtuellen Berge, ist er überzeugt und meint, dass der Datenaustausch zwischen den Behörden massiv beschleunigt worden sei.

Daneben arbeite man besser mit der Industrie zusammen. "Früher behielten wir die Fälle bei uns", gibt Mularsky zu. Heute teile man die Erkenntnisse mit der Branche. "Denn das Problem ist größer als eine einzelne Regierung und größer als eine einzelne Firma", meint er. Diese verbesserte Zusammenarbeit sei für beide Seiten von Wert. "Schließlich attackieren die Cyberkriminellen nicht das FBI, sondern Sie", gibt der Agent an die Zuhörer gerichtet zu bedenken. (Computerworld.ch/hal)