Kosten als größtes Hindernis

One Laptop per Child - 1,6 Mio. Geräte ausgeliefert

Die Idee hinter One Laptop Per Child (OLPC) ist einfach und äußerst ambitioniert: Jedes der zwei Mrd. Kinder in den Entwicklungsländern soll mit einem Laptop ausgestattet werden. Damit könne den jungen Menschen Wissen und Bildung zugänglich gemacht werden.

Nach drei Jahren ist man von dem großen Ziel jedoch nach wie vor weit entfernt: Bislang wurden etwa 1,6 Mio. Laptops ausgeliefert, so Matt Keller von der O.L.P.C. Foundation gegenüber der New York Times. Die meisten Computer wurden in Uruguay (400.000), Peru (280.000), Ruanda (110.000) sowie Haiti und Mongolei (je 15.000) verteilt. "Das größte Hindernis, unseren Traum umzusetzen, sind die Kosten", so Keller.

Bisher haben die jeweiligen Länder 90 Prozent der Kosten für die billigen, aber robusten Computer übernommen. Diese Staaten hätten meist jedoch ohnehin mit extremen Budgetproblemen zu kämpfen. Von dem großen Ziel, jedes Kind mit einem Laptop auszustatten, abzuweichen und die Erwartungen zu senken, komme jedoch nicht in Frage. Den Kindern jeweils ein eigenes Gerät zu beschaffen, sei die zentrale Idee des Projekts.

Damit würde der Schultag von wenigen Stunden praktisch auf zwölf bis vierzehn Stunden verlängert, denn Kinder könnten den Computer den ganzen Tag lang nutzen, so Keller. Andere Projekte versuchen, solche Vorteile auch in Situationen zu verwirklichen, in denen sich mehrere Schüler einen Computer teilen müssen. So entwickelte Microsoft die Software MultiPoint, bei der auf einem Bildschirm mehrere Cursor angezeigt werden. So könnten Kinder simultan an einem Gerät arbeiten.

"Wir nennen es scherzhaft One Mouse per Child", so Kentaro Toyama, Leiter der Initiative. Für ihn stellt die Verbreitung von Technologie jedoch noch lange keine ausreichende Hilfsmaßnahme für die Entwicklungsländer dar. Technologie sei nicht gleichbedeutend mit Bildung und auch nicht der einzige Engpass für die Entwicklung der Länder. Tatsächlich gebe es in vielen Bereichen Probleme und keine einfache Lösung dafür, bestätigt Keller. Technologie sei jedoch ein gutes Mittel, um auch diese Bereiche zu fördern. (pte/mje)