Ohne Lösungen ist wenig los

Internet-Technologie innerhalb des Unternehmens

Warum nutzen aber Unternehmen die Internet-Technologie nicht nur für die Kommunikation nach außen, also für sporadische Verbindungen mit aller Welt, sondern zunehmend auch für die interne Kommunikation? Die gravierenden Bedenken gegen eine Verwendung dieser Technologie sind zwar ausgeräumt, wenn die Kommunikation ganz hinter den Schotten des eigenen Firewalls abläuft: Fremde, unberechtigte Teilnehmer lassen sich auf diese Weise zuverlässig ausschließen, und die Bandbreite ist aufgrund der überschaubaren Zahl der Knoten einigermaßen fest vorherbestimmt. So lassen sich die Nachteile der Kommunikation auf Basis der Internet-Technik verhindern - wo aber bleiben die Vorteile? Zwei wesentliche Punkte sind:

Erstens lassen sich heterogene Unternehmensnetze mit Hilfe von TCP/IP auf einfache und kostengünstige Weise verbinden. TCP/IP ist - nicht zuletzt wegen des Internet-Booms - ein für alle Systeme verfügbarer Standard. In die interne Kommunikation läßt sich die Niederlassung in Uruguay ebenso einfach integrieren wie der Außendienstmitarbeiter. Zweitens umfaßt Internet-Technik ja nicht nur eine Kommunikationsstruktur, sondern auch Standards wie HTTP (Hypertext Transfer Protocol) und HTML (Hypertext Markup Language), die dafür sorgen, wie eine Web-Seite aussieht und daß ihre Links funktionieren. Auf Basis dieser Standards lassen sich plattformunabhängige Clients ansprechen. Damit können Unternehmen auf einfache Weise Anwender in ihre Kommunikation einbinden und müssen sich doch hinsichtlich der verwendeten Plattformen nicht festlegen: von PC und Mac über AS/400 bis zum Mainframe - und künftig vielleicht sogar bis zum Armaturenbrett eines Lastwagens oder Autos - stehen Browser als universelles Benutzer-Interface zur Verfügung.

Damit ist auch schon das Intranet eines Unternehmens geschaffen - die Verbindung aller DV-Ressourcen eines Unternehmens, unabhängig von Plattformen und Systemen. Am Bildschirm sehen die Anwender ihren Browser, der nun aber nicht mehr Informationen aus aller Welt zeigt, sondern Hausmitteilungen, Urlaubsanträge, Beschaffungsvorschläge, Stellenausschreibungen, Konferenzpläne oder Routenvorschläge. Gegenüber dem globalen Web ist das unternehmenseigene Netz mit einer Firewall abgeschirmt, so daß die interne Kommunikation sicher läuft. Hierbei ist eine Verbindung vom Intranet zum Internet keineswegs zwingend. Die Vorteile liegen auf der Hand: die Standardisierung der Schnittstellen vereinfacht Installation und Administration, sie spart Kosten, ohne daß darunter die Flexibilität leidet. Das Konzept fand denn auch in Unternehmen spontan Anklang: 1996 setzten bereits 64 Prozent aller Fortune-1000-Unternehmen in USA ein Intranet ein, weitere 32 Prozent planen dies innerhalb dieses Jahres.