Office aus dem Web: Leihen statt kaufen

Sun: StarPortal

Mit der StarPortal-Initiative will Sun die Produktivität von Star-Office über das Web verfügbar machen. Das Bearbeiten der Benutzerdaten soll unabhängig von der verwendeten Rechnerplattform möglich sein. Soweit die Firmen-Vision.

Funktionieren soll das Ganze in Zusammenarbeit mit Partnerfirmen, in erster Linie Internet Service Providern. Ihnen stellt Sun den PortalServer zur Verfügung, der unter Solaris, Linux und NT läuft. Gleichzeitig will Sun den Quellcode von StarPortal offen legen. Dies geschieht aber nicht unter der General Public License, da Sun die Oberaufsicht über den Quelltext behalten will. Aktuell führt Sun in den USA einen Pilotversuch mit ausgewählten Kunden durch. Bis April 2000 will man die derzeitige Alpha-Version gegen das Final Release austauschen.

Alles, was der Anwender zur Nutzung des Angebots braucht, ist ein Java-fähiger Browser und einen Zugang zum entsprechenden Service Provider. Im Browser läuft ein vom Server geladenes Applet, das die Office-Funktionalität bereitstellt. Für eine ausreichende Performance beim Arbeiten soll eine ISDN-Verbindung genügen.

Zur Verschlüsselung der Kommunikation gelangt SSL zum Einsatz. Darüber hinaus empfiehlt Sun, die abgelegten Daten mit der Verschlüsselungssoftware PGP vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Damit überlässt man die entscheidende Frage des Datenschutzes dem Anwender. In den meisten Fällen dürfe der damit jedoch überfordert sein.

Wie das Unternehmen von Scott McNealy trotz kostenlos verteilter Office-Software Geld verdienen will, ist mittlerweile ein offenes Geheimnis. Ein StarCare genanntes Paket offeriert Supportdienste für die Serviceprovider. Denn auf deren Seite wird einiges an Hardware vorausgesetzt. Und auf den notwendigen Servern und Disk-Arrays soll natürlich möglichst das Sun-Logo stehen.