Office 97 Bugreport

Office 97 ist vor allem wegen der Vielzahl an Fehlern aufgefallen. Zwei bisher erschienene Service Releases, wie Microsoft die Bugfixes nennt, sprechen eine deutliche Sprache. Doch auch nach deren Veröffentlichung gab es Mängel.

Office 97 ist trotz der aktuellen 2000er-Version immer noch weit verbreitet. Die gebotenen Funktionen sind für die meisten Anwender ausreichend, sodass ein Umstieg für Viele nicht lohnt. Zudem lassen sich die kleinen und großen Macken leicht beheben. Oft reicht schon das Einspielen eines Patchs, und es lässt sich problemlos arbeiten. Daher finden Sie hier in einer Zusammenfassung die wichtigsten Bugs und ihre Behebung.

Bereits das Setup von Office 97 war fehlerbehaftet. In einigen Umgebungen meldete es nach dem Kopieren der Dateien den erfolglosen Versuch, die Bibliotheken bdrintl.dll und mfc40.dll in der Registry einzutragen. Wer nicht auf einen Patch warten mochte, musste selbst in den Untiefen der Registrierdatenbank sein Glück versuchen. Es sei denn, er zog es vor, auf die Nutzung der Software einstweilen zu verzichten.

Novell-Administratoren, die Netware 4.10 einsetzten, mussten ebenfalls auf der Hut sein. Beim Update einer Workstation-Installation löschte die Setup-Routine die bisherigen gemeinsam genutzten Komponenten auf dem Server. Anwender, die noch mit der Vorgängerversion arbeiteten, erhielten beim Start statt des Programmfensters eine Fehlermeldung. Dieses Problem wurde erst im Microsoft Office 97 Service Release 2 (SR-2) behoben.

Kompatibilitätsprobleme fallen beim Einsatz einer neuen Programmversion als Erstes ins Auge: Sei es, dass Anwender alte Dokumente ins neue Format konvertieren oder zum Austausch mit Dritten den umgekehrten Weg gehen müssen.

Die Import/Export-Filter von Word 97 legten beim Speichern im Format des Vorgängers zwar Dateien mit der Erweiterung DOC an, schrieben die Dokumente allerdings im RTF-Format. Damit kommen zwar die früheren Word-Versionen zurecht, andere Programme können diese Dateien jedoch nicht importieren, sofern sie nicht umbenannt werden.

Überraschte Gesichter gab es beim Versuch, Dateien von Netzwerklaufwerken zu laden. Nicht immer erkannte Word dabei die LAN-Ressourcen. Oft genug konnte der Benutzer überhaupt keine Aktion mehr ausführen, denn die urplötzlich erzeugte CPU-Last von 100 Prozent verhinderte dies zuverlässig.

Ein rotes X statt einer eingefügten Grafik war nicht nur in der Textverarbeitung, sondern auch bei Powerpoint Zeichen eines nahenden Absturzes. Das Präsentationsprogramm kam ansonsten relativ glimpflich davon: Der Lotus Freelance Konverter konnte Daten nicht korrekt importieren und Sprechernotizen auf Vorlagen verschwanden.

Excel 97 erregte dadurch Aufsehen, dass nicht immer eine automatische Neuberechnung von Tabellenzellen erfolgte. Dieser Fehler wurde erst mit dem SR-2 behoben. Zuvor riet Microsoft als Workaround nach Änderungen an Zellinhalten Strg-Alt-F9 zu drücken, um die Neuberechnung des gesamten Spreadsheets zu erzwingen. Die Abwärtskompatibilität war ein weiterer Schwachpunkt: Große Excel-5.0-Dateien ließen sich nicht öffnen, Berichte und Ansichten aus früheren Excel-Versionen nicht fehlerfrei importieren.

Viele Anwender waren verwundert, wenn beim Öffnen oder Schließen von Officedateien oder der Applikation selbst das Programm nur noch im Zeitlupentempo reagierte. Verantwortlich dafür war die voreingestellte Funktion zum automatischen Anlegen von Journaleinträgen in Outlook.