Finanzkrise

Österreichs IT-Branche weniger anfällig als die deutsche

Pierre Audoin Consultants geht davon aus, dass das Wachstum des österreichischen Software- und IT-Services-Marktes mit 4,2 Prozent 2008 einen Prozentpunkt geringer ausfallen wird als in den Jahren zuvor. Damit übt das weltweit verlangsamte Wirtschaftswachstum allerdings nur einen vergleichsweise geringfügigen Einfluss auf das Alpenland aus.

Die Auswirkungen der Finanzkrise machen jedoch auch vor Österreichs Grenzen nicht halt. PAC ist der Ansicht, dass die Folgen für den IT-Markt am deutlichsten in den Branchen Industrie, Transport & Logistik, dem Bankensektor sowie der Medienlandschaft spürbar sein werden. Die Analysten haben Ihre Prognosen für die kommenden zwei Jahre entsprechend angepasst.

Prognostizierte Auswirkungen der Finanzkrise 2009 nach Branchen (0 = keine Auswirkung; 3 = stark negative Auswirkung). Grafik: PAC
Prognostizierte Auswirkungen der Finanzkrise 2009 nach Branchen (0 = keine Auswirkung; 3 = stark negative Auswirkung). Grafik: PAC
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Krisenresistent zeigen sich dahingegen die Branchen Energie, Telekommunikation sowie der öffentliche Sektor. Im Gegensatz zu den betroffenen Segmenten sind diese weniger stark von der globalen Wirtschaftslage abhängig. Insgesamt werden die Auswirkungen der Krise wie auch in den Jahren 2001-2005 weniger spürbar sein als in Deutschland. Wichtige Gründe hierfür sind die stabilen Exporte in osteuropäische Nachbarstaaten sowie eine gesunde mittelständische Unternehmensstruktur. PAC geht weiter davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage zum Jahr 2010 wieder stabilisieren wird.

Einen Rückgang der Nachfrage werden IT-Dienstleister vor allem im IT Consulting-Geschäft zu spüren bekommen. Die IT-Beratung ist stark abhängig von konjunkturellen Schwankungen und bekommt traditionell als erste die Kostenschraube angesetzt. Folglich werden ebenfalls Projekte in den Bereichen Softwareentwicklung und Systemintegration auf Basis aufwandsbezogener Leistungsabrechnungen sowie Zeitarbeitsverträge stärker von der Krise betroffen sein. Die flexible Vertragsbasis beider Dienstleistungen wirkt sich in Krisenzeiten negativ für IT-Anbieter aus.

„In Zukunft werden die Themen Risk & Performance Management, Business Intelligence und Compliance verstärkt die Nachfrage nach IT-Dienstleistungen bestimmen, damit Unternehmen zukünftige Krisenherde rechtzeitig erkennen und abfangen können“, so PAC-Berater Philipp Schalla. (dsc)