Online-Durchsuchung privater PCs ab Herbst 2008 erlaubt

Österreich ebnet Weg für den Bundestrojaner

Zweifel an der Durchführbarkeit

Durchgeführt werden Online-Durchsuchungen mithilfe spezieller PC-Programme. Der Rechner wird dabei mithilfe eines Trojaners infiziert, der es ermöglicht, die Festplatten nach verdächtigem Material zu scannen. Zudem wird die Internetkommunikation des Users überwacht. Die Diskussion über den Bundestrojaner wird derzeit in einigen europäischen Ländern geführt. In Deutschland, wo die Debatte um den Trojanereinsatz ähnlich wie in Österreich abläuft, ist jedoch noch keine Entscheidung gefallen. In den vergangenen Wochen meldeten sich IT-Experten zu Wort, die die Durchführbarkeit einer heimlichen Online-Durchsuchung überhaupt anzweifelten. "Tatsächlich sind keine Möglichkeiten bekannt, eine Online-Durchsuchung so zu gestalten, dass ein Zielsystem nicht wirksam davor geschützt werden kann", schreibt der Sicherheitsexperte Dirk Fox in seinem Gutachten und steht mit seiner Meinung nicht alleine da.

Bedenken melden auch die Hersteller von Security-Software an. "Ich glaube nicht, dass der Bundestrojaner so funktionieren wird, wie es derzeit kommuniziert wird. Die heimliche Onlinedurchsuchung kann im Prinzip nur dann funktionieren, wenn die Sicherheitsunternehmen mitspielen", sagte Thorsten Urbanski, Sprecher des Security-Unternehmen G DATA, im Gespräch mit pressetext. Würden Hersteller von Scannersoftware nun verpflichtet, für jedes europäische Land Schwachstellen für das staatliche Hacken einzubauen, so wären die Firewalls bald so löchrig wie Schweizer Käse, moniert Urbanski. Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie in unserem Schwerpunkt Bundestrojaner. (pte/mje)