Scareware mit Chat

Nutzlose Virensoftware lockt mit Live-Support

Der Verkauf von Scareware ist anscheinend so lukrativ, dass sich die Hintermänner einen eigenen Support leisten können. Dieser arbeitet mit einem Live-Chat-Tool und will einem Symantec-Mitarbeiter unbedingt die nutzlose Software verkaufen.

Der Verkauf von Scareware - nutzlosen Anti-Viren-Programmen - scheint sich für die Hintermänner so zu lohnen, dass sie sogar Leute beschäftigen können, die bei Kauf und Installation des Tools zur Hand gehen. Der Symantec-Mitarbeiter Peter Cougan beschreibt in einem Blogeintrag, wie die Scareware Live PC Care vorgeht. Nutzer können sich mit einem Klick mit einem Mitarbeiter verbinden lassen. Cougan hat einen Mitschnitt des Gesprächs dokumentiert. Darin erklärt ein vermeintlicher Support-Mitarbeiter dem Kunden, warum sein anderes Antiviren-Programm die Gefahren nicht erkannt hat, Live PC Care allerdings schon. Anschließend versucht der Gesprächspartner alles, um den Nutzer zum Kauf der Software zu bewegen.

Der Einsatz von echten Menschen zeigt, wie groß der Markt für diese Produkte ist. Am Gewinn hat der deutlich gestiegene Preis einen nicht unbeträchtlichen Anteil. Wurden die Scareware-Tools Anfang 2009 noch relativ günstig verkauft, sind sie preislich nun auf dem Niveau von vollwertigen Sicherheitslösungen. Wie massiv diese Software vertrieben wird, sieht man an den Zahlen. Allein zwischen dem ersten Juli 2008 und dem 30. Juni 2009 hat Symantec mehr als 43 Millionen unterschiedliche Installationsversuche von mehr als 250 Scareware-Varianten gezählt. (mja)