Nutzerverhalten im Internet: Content schlägt Kommunikation

Die Nutzung des Internets scheint sich zu ändern, wie eine US-Studie nachzuweisen versucht. Diente das Internet einst vor allem zur Kommunikation, so surft man heute in erster Linie auf der Suche nach passendem und interessantem Content durchs Web.

Eine Studie der amerikanischen Online Publishers Association zusammen mit Nielsen/NetRatings brachte es an den Tag: Das Nutzungsverhalt des Internets hat sich in den letzten vier Jahren geändert. Online einkaufen und kommunizieren via Internet stehen zwar nach wie vor hoch in der Gunst der Internetnutzer, doch besonders das Online-Lesen hat seinen Anteil an der im Internet verbrachten Zeit seit 2003 deutlich steigern können.

Im Jahr 2003 verbrachten demnach die Internetnutzer 34 Prozent ihrer Online-Zeit mit dem Lesen von Content. Das Lesen stand damit an zweiter Stelle hinter der Kommunikation, wofür damals 46 Prozent der Online-Zeit drauf gingen.

Im Mai 2007 hat sich dieses Verhältnis nahezu umgekehrt: Jetzt liegt das Online-Leser an erster Stelle und nimmt 47 Prozent der im Internet verbrachten Zeit in Anspruch, wohingegen die Kommunikation mit 33 Prozent nur noch an zweiter Stelle liegt. Ganz offensichtlich scheinen die Internetnutzer ihre Lesegewohnheiten und ihr Bedürfnis nach Informationsaufnahme an das neue Medium angepasst zu haben.

Die Studie ist allerdings nicht über jeden Zweifel erhaben. Denn die Online Publishers Association definiert Kommunikation in sehr engen Grenzen: Konkret verstehen die Macher der Studie darunter nämlich nur Mailverkehr. Andere Online-Kommunikationsformen wie Chatten, Instant Messenger oder Forumsbeiträge zählen bei dieser Studie nicht als Kommunikation, sondern als Content. Das dürfte die drastische Contentzunahme am Nutzerverhalten auch etwas erklären, denn Instant Messenger und das Schreiben in Foren sind heute populärer als vor vier Jahren. (PC-Welt/mja)