Nur wer richtig sucht, der findet

Die Erfahrungen oder das Know-how von einzelnen Mitarbeitern in Wissen zu überführen, das allen im Unternehmen zur Verfügung steht, ist für Firmen ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor. Damit sie "Knowledge" systematisch verwalten und brauchbare Ergebnisse liefern können, müssen Wissensmanagement-Systeme auf semantische Techniken zurückgreifen.

Von: Prof. Dr. Jürgen Angele

In konventionellen Wissensmanagement-Systemen liegt "Knowledge" üblicherweise in strukturierter, halb- und unstrukturierter Form vor. An dieses Wissen heranzukommen ist in vielen Fällen schwierig. Suchanfragen, die auf Schlüsselwörtern basieren, scheitern meist bereits daran, den richtigen Suchbegriff zu finden oder den Kontext der Anfrage festzulegen. Darüber hinaus findet eine rein syntaktische Suche nach Begriffen statt, ohne die Bedeutung der Wörter innerhalb der einzelnen Dokumente zu berücksichtigen. So ergibt beispielsweise die Eingabe des Begriffes "Bank" eine Unmenge von Links, die sowohl im Zusammenhang mit Finanzdienstleistern als auch mit Sitzgelegenheiten stehen und in denen der Anwender dann weitersuchen muss.

Eine effiziente Wissensabfrage setzt voraus, dass solche Unklarheiten ausgeschlossen sind. Dies stellen semantische Techniken sicher. Die Basis bilden Wissensmodelle, so genannte Ontologien. Sie definieren die Begriffe, die für eine Domäne relevant sind und wie diese zusammenhängen. Ontologien vermitteln ein allgemein anerkanntes Verständnis dieser Domäne, das Personengruppen und Anwendungen miteinander teilen. Die Begriffe der Domäne werden von der Ontologie in eine so genannte Taxonomie eingeordnet, also eine Begriffshierarchie. Diese wiederum wird um Beschreibungen und Attribute der Begriffe und deren Relationen untereinander erweitert.