Nur nichts verschlafen!

Das Millennium neigt sich seinem Ende zu, und noch immer sind viele EDV-Abteilungen nicht auf die bevorstehende Katastrophe eingerichtet. Dabei ist schon fast alles über den Y2k-Bug gesagt. Zeit also, einmal auf den Punkt zu kommen.

Eine Besonderheit des Jahr-2000-Problems ist seine allgegenwärtige Präsenz. Nicht nur Hard- und Firmware sind davon betroffen, auch die darauf aufsetzenden Betriebssysteme verarbeiten das konfliktträchtige Datum und bereiten es für Anwendungen vor, deren Reaktion auf unvorhergesehene Eingaben niemand so genau kennt. Manche Betriebsysteme können zwar die fehlenden Hunderterstellen der vom "Basic Input/Output System" (Bios) übergebenen Jahreszahl ergänzen und nutzen dazu Algorithmen, die ein Zeitfenster (siehe gleichnamiger Kasten) für das Betriebsystem öffnen. Allerdings wird das Problem durch dieses Vorgehen allenfalls vertagt.

Viele ältere Programme reservieren für Datumsvariablen nur ein oder zwei Bytes, so daß ihnen selbst ein korrektes Eingabedatum nichts nutzt. Und Compiler, deren Bibliotheken nur eine unzureichende Anzahl von Stellen für die Jahreszahlen vorsehen, erzeugen Software, deren gesamte Datumsarithmetik unbrauchbar ist.

Verschiedene Betriebsysteme, Programmiersprachen, Datenbanken und darauf basierende Applikationen errechnen die Jahreszahl aus der seit einem Referenzdatum vergangenen, mit einem Zähler ermittelten Zeit. So bezieht sich Unix auf den 1.1.1970, DB2 auf den 1.1.0001, LE 370 auf den 15.10.1582 und Cobol 370 auf den 1.1.1601.