NTT: Datentausch beim Händeschütteln

Die japanische NTT entwickelt derzeit eine Technologie, die das elektrische Feld des menschlichen Körper als Hochgeschwindigkeitnetzwerk nutzt. Per Handschlag sollen sich so Daten mit bis zu 10 MBit pro Sekunde übertragen lassen.

Forscher der Nippon Telegraph and Telephone Corp. (NTT) entwickeln die Technologie des Human Area Networks (HAN) bereits seit längerem. Sie soll als Alternative zu herkömmlichen Kurzstreckennetzwerken dienen und beispielsweise Bluetooth oder WLAN ersetzen. Die Technologie nutzt schwache elektrische Felder in der Stärke von wenigen 100 Milliwatt.

Die RedTacton genannten Sende-/Empfangseinheiten nutzen einen optischen Sensor, der Schwankungen im elektrischen Feld des menschlichen Körpers wahrnimmt. Dabei kommt für die Transceiver ein Miniaturlaser in Verbindung mit einem Kristall zum Einatz. Der Laser misst die Schwingungen von elektrischen Feldern und die Auswirkungen auf den Kristall. Der Sensor interpretiert die Änderungen dieser Werte als Daten, so NTT.

Über das elektrische Feld, das verschiedene Objekte umgibt, wird in Kombination mit diesen Sende-/Empfangseinheiten die Datenübertragung möglich. Diese erfolgt dann beispielsweise via Handschlag oder Berührung. Die Technologie funktioniert auch, wenn ein direkter Hautkontakt durch Handschuhe, Socken oder Ähnliches verhindert wird. Die verschiedenen Verbindungen lassen sich für eine sichere Übertragung zusätzlich verschlüsseln. Im Gegensatz zu anderen Methoden ist das System nicht störanfällig. Als Anwendungsbereiche für HANs eignen sich laut NTT zum Beispiel Sicherheits- und Identifikationsverfahren.

NTT will mit den ersten Tests des System zwischen April und September beginnen. Die Technologie soll laut einem Sprecher der Firma 2006 marktreif werden, falls die Entwicklung so gut wie bisher voranschreitet. (mja)

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