Novell veröffentlicht umstrittenen Vertrag mit Microsoft

Patentabkommen: "Kein Zugeständnis"

Dem SEC-Bericht angehängt sind drei Verträge mit Microsoft: je ein Abkommen über technische und geschäftliche Kooperation sowie das bisher von Spekulationen umhüllte 26-seitige "Patent Collaboration Agreement". Wie schon bekannt enthält es eine Befreiung von Suse-Linux-Anwendern und -Distributoren von hypothetischen Patentrechtsklagen Microsofts. Dieser Teilvertrag nimmt aber explizit Open-Source-Anwendungen wie "Wine", "Open-Xchange", "StarOffice" und "OpenOffice" aus. Ferner sind in allgemeiner Weise quelloffene Office- und Business-Applikationen, Mail-Server und Kommunikationsprogramme sowie Spiele von einem Freispruch ausgeschlossen.

Allerdings hält das Patentabkommen mit Microsoft in Absatz 3.4 fest: "Nichts in diesem Vertrag soll als ein Zugeständnis einer Seite verstanden werden, dass Patente der Gegenseite verletzt werden oder durchsetzbar seien." Novell hat immer Wert auf die Feststellung gelegt, gegenüber Microsoft nicht zugestanden zu haben, Open-Source-Produkte könnten Redmonder Patente verletzen. Microsoft wiederum hat genau das seit Vertragsabschluss immer wieder behauptet, zuletzt erklärt, das sei in genau 235 Fällen so, ohne allerdings Details zu nennen.