Novell OES 2 – virtuelle NetWare

Novell hat die Version 2 des Open Enterprise Server (OES) angekündigt. Neben wesentlichen Neuerungen für das Storage Management und einer verbesserten Unterstützung von Windows-Benutzern ist vor allem der Virtualisierungsansatz hervorzuheben.

Novell’s Herausforderung bei der Entwicklung des OES besteht darin, auf der einen Seite eine leistungsfähige, Linux-basierende Plattform zu realisieren, die von den Enterprise Services der NetWare profitiert, andererseits aber auch die existierende NetWare-Kundschaft mit einer Lösung zu versorgen, bei der diese ihre bestehenden Umgebungen in optimaler Weise weiter nutzen können – vor allem dort, wo man die starken File- und Print-Services der NetWare nutzen möchte und keine Funktionen benötigt, die nur Linux, nicht aber die NetWare bereitstellt.

Der Ansatz bei der ersten Version des OES war, wichtige „klassische“ NetWare-Dienste sowohl für die NetWare- als auch die Linux-Version bereitzustellen, bis hin zu den NSS (Novell Storage Services) mit ihrem ausgefeilten Berechtigungsmanagement und der Möglichkeit, gemischte Cluster mit Hilfe der NCS (Novell Cluster Services) zu realisieren.

Beim OES 2 geht Novell nun einen anderen Weg, der die bisherige Integrationsfunktionalität nicht ersetzt, sondern ergänzt. Novell verwendet die Virtualisierungsfunktionen von Xen, um auf einem Linux-Server die Möglichkeit zu schaffen, auch virtuelle NetWare-Server auszuführen. Damit kann die NetWare weiter betrieben werden. Gleichzeitig lassen sich Server aber konsolidieren, weil mehrere NetWare- und Linux-Instanzen auf einer physischen Maschine ausgeführt werden können.