Notebook-Akkus: Ein Debakel und seine Folgen

Gründe und Ursachen der Rückrufaktion

Laut Sony Energy haben Untersuchungen ergeben, dass die Ursachen für die „defekten“ Lithium-Ionen-Batterien beim Herstellungsprozess entstanden sind.

Für eine fertige Batterie wird Lithium-Ionen-Flüssigkeit in ein zylindrisches Metallgehäuse gefüllt. Dabei besteht die Möglichkeit, dass kleine Metallteilchen in die Zelle gelangen. Diese Teilchen können beim Laden oder Entladen des Akkus durch die dünne Separatorfolie im Inneren der Zelle zwischen den Elektroden wandern und einen elektrischen Kurzschluss erzeugen.

In den meisten Fällen würde sich die Batterie dann automatisch abschalten. Versagt diese Schutzfunktion aber, steigt die Temperatur in der Zelle sehr schnell an und es kommt zu einem „thermischen Durchgehen“. Im harmlosesten Fall erfolgt ein Gasaustritt aus einem Überdruckventil der Batterie. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer gefährlichen Feuerexplosion.

Das Problem bei Lithium ist, dass es auf Wasser unter Entwicklung von Wasserstoff sehr aggressiv zu Lithiumhydroxid (LiOH) reagiert. Wie alle Alkalimetalle ist das weiche, silberweiße Leichtmetall sehr reaktionsfähig. Kommt es zu Beschädigungen oder Defekten an oder in den Lithium-Batterien - wie oben beschrieben –, kann dies verheerende Folgen haben.

Normalerweise sind Lithium-Ionen-Akkus beziehungsweise die Akku-Packs durch zahlreiche Sicherheitsmechanismen vor unkontrollierbaren Vorgängen innerhalb der Akkuzelle geschützt. So verhindern spezielle Widerstände - sogenannte PTCs - hohe Stromspitzen. Bei übermäßigem Zellendruck, bedingt durch eine hohe elektrische Spannung, unterbricht eine spezielle integrierte Schutzvorrichtung den Stromkreis. Zusätzlich kann durch ein Sicherheitsventil der überschüssige Zellendruck abgebaut werden. Darüber hinaus besitz ein Akkupack weitere elektrische Schutzschaltungen, die den Strom, die Spannung und die Zellentemperatur überwachen und bei Störungen entsprechend reagieren.