Mozilla

Notbremse: Firefox blockiert jetzt alle Flash-Inhalte

Firefox blockiert ab sofort standardmäßig die Darstellung aller Flash-Inhalte. Mozilla nennt den Grund für die drastische Maßnahme. Facebooks Sicherheitschef fordert sogar das generelle Ende von Flash.

Mozilla hat sich zu einer ungewöhnlich drastischen Maßnahme gegen Flash entschieden. In Firefox wird ab sofort die Darstellung aller Flash-Inhalte blockiert. Das gab Mark Schmidt, Head of Firefox Support, vor wenigen Stunden über einen Tweet bekannt. Später folgte von Schmidt noch die Klarstellung, dass Flash nur solange blockiert werde, bis Adobe eine Version veröffentliche, die nicht mehr öffentlich bekannte Lücken enthalte. Sobald in Firefox versucht wird, einen Flash-Inhalt anzuzeigen, erscheint dieser Warnhinweis:

Dieser Warnhinweis informiert über das blockierte Flash-Plugin
Dieser Warnhinweis informiert über das blockierte Flash-Plugin

Einige Stunden vor der Reaktion von Mozilla hatte Facebooks Sicherheitschef Alex Stamos eine noch eindeutigere Forderung gegen Flash geäußert. In einem Tweet hatte er Adobe dazu aufgefordert, Flash zu beerdigen.

Letztendlich geht Mozilla mit seiner Entscheidung sogar noch ein Schritt weiter, als Google bei seinem Browser Chrome, wo die Click-and-Run-Regel für Flash-Inhalte gilt. Die Flash-Inhalte werden also im Browser nicht sofort geladen und angezeigt, sondern der Anwender muss zunächst darauf klicken.

Das Ende von Flash rückt immer näher

Mozilla und Facebook reagieren damit auf die Sicherheitsprobleme des Flash-Players in der jüngsten Zeit. In den letzten Tagen häuften sich die Berichte über gefährliche Sicherheitslücken im Flash Player von Adobe. Durch eine Hacker-Attacke auf das italienische Unternehmen Hacking Team, das unter anderem Ausspähsoftware für Regierungen entwickelt, war ans Licht gekommen, dass das Hacking Team eine bisher unbekannte Flash-Lücke kannte. Adobe musste diese Lücke mit einem Notfall-Update schließen. Das war aber erst der Anfang: In Kürze soll ein weiteres Flash-Update folgen, mit dem weitere Zero-Day-Lücken geschlossen werden sollen.

Flash steht seit Jahren in der Kritik. Im Mai 2010 hatte sich der damalige Apple-Chef Steve Jobs bereits für ein Ende von Flash ausgesprochen und seine Meinung auch in einem offenen Brief erläutert. Youtube hatte im Januar 2015 seinen HTML5-Player zum neuen Standard erklärt.

Letztendlich dürfte Adobe auch die ständige, negative Publicity rund um Flash schaden. Es dürfte auf Dauer nicht nur die bessere Lösung sein, das veraltete und nicht mehr notwendige Flash endlich zu begraben. Sondern auch die sicherste Lösung für alle Anwender. (PC Welt/mje)