Verringerung der Betriebskosten für Mobilfunker

Nokia Siemens will Energieverbrauch von Handynetzen senken

Der Telekomausrüster Nokia Siemens Networks hat angekündigt, den Energieverbrauch seiner Systeme drastisch zu senken. Damit will das Unternehmen einerseits dem Trend zu Green IT und Umweltschutz folgen, andererseits die Kosten für den Betrieb der Telekominfrastruktur verringern.

"Mit den nun verfügbaren Produkten können Mobilfunkprovider weltweit ihren Energiebedarf und damit die Betriebskosten senken", so Riitta Mard, Sprecherin von NSN, auf Anfrage von pressetext. Mobilfunk-Basisstationen verbrauchen die meiste Energie in einem Mobilfunknetzwerk, so das Unternehmen in einer Aussendung. Daher möchte man hier ansetzen, diese Installationen optimieren und den Energieverbrauch um bis zu 70 Prozent senken. Basis für die Umsetzung der Ziele sind vier Punkte. Erstens soll die Zahl der Aufstellorte von Funkstationen verringert werden. Der zweite Ansatz betrifft die Notwendigkeit der Gerätekühlung vor Ort. Zudem sollen State-of-the-Art-Technologien für die Basisstationen und Software zur Optimierung der Funkkommunikationsnutzung verwendet werden.

Eine Basisstation nach GSM-Standard soll demnach künftig nur noch 800 Watt, eine Funkstation nach WCDMA-Standard nur mehr 650 Watt brauchen. "Diese Werte wollen wir in Zukunft noch weiter reduzieren", so Mard. Das vorgegebene Ziel ist eine Leistungsaufnahme von 500 beziehungsweise 300 Watt und soll bis 2010 erreicht sein. Die Geräte werden zudem je nach Datenaufkommen teilweise abgeschaltet oder in einen Energiesparmodus versetzt, wodurch die Kühlanlagen entlastet werden. Das treffe vor allem nachts zu. Derzeit laufen Basistationen mit einer Arbeitstemperatur von 25 Grad. Eine Erhöhung dieser Temperatur auf 40 Grad würde 30 Prozent jener Energie sparen, die Klimaanlagen benötigen, um den einwandfreien Betrieb mit bestehender Technik zu gewährleisten, so das Unternehmen.

NSN verfolge außerdem den Ansatz, ein Netzwerk mit möglichst wenigen Basistationen aufzubauen und dennoch eine maximale Abdeckung zu erreichen. Hierfür sei eine exakte Planung der Aufstellorte vonnöten. Mit der neuen Technologie sei man in der Lage, die Zahl der benötigten Funkplätze zu reduzieren und gleichzeitig die Versorgung der Kunden aufrecht zu erhalten. Selbst die Platzierung an Orten sei möglich, wo die Installation nicht sofort als Mobilfunk-Basisstation erkennbar sei. (pte/mje)