Plattformübergreifende Entwicklungen angestrebt

Nokia schluckt Trolltech: Internet-Software als neues Standbein

Unabhängiger vom Hardware-Verkauf

Auch andere Insider sehen in der Übernahme den Trend, dass sich Nokia verstärkt auf Anwendungen im mobilen Segment fokussiert. So strebt der Konzern an, unter anderem mit mobilen Musikdiensten unabhängiger vom Verkauf der Handy-Hardware zu werden und Umsätze aus der Anwendung von mobilen Geräten zu erzielen. Mit der Trolltech-Übernahme will Nokia eigenen Angaben zufolge die eigene plattformübergreifende Software-Strategie sowohl für Mobilgeräte als auch für Desktop-Anwendungen forcieren. Ziel sei es, Entwickler dahingehend zu motivieren, Anwendungen zu erstellen, die als Web-Applikationen und lokal auf mobilen Endgeräten sowie auf PCs arbeiten, heißt es in einer Aussendung.

Vor diesem Hintergrund liegt das mittel- bis langfristige Ziel darin, sich auf Geschäftsfelder zu konzentrieren, in denen man sich von der Konkurrenz abheben kann. Plattformübergreifende Software auf Basis der Nokia-Softwareplattformen zögen somit wesentliche Innovationen an und ermöglichen darüber hinaus moderne Web-2.0-Techniken auf Mobilgeräten, so Nokia. Ungeachtet der Übernahme wollen die Finnen weiter wie bisher Trolltech-Produkte anbieten und eine Weiterentwicklung forcieren. Auch geplant ist, die Technik Trolltechs sowohl zu kommerziellen als auch mit Open-Source-basierten Lizenzen anzubieten. Das norwegische Unternehmen, das unter anderem den Unix/Linux-Desktop KDE plattformübergreifenden C++-Framework Qt sowie die mobile Linux-Anwendungsplattform Qtopia herstellt, gab erst vor kurzem bekannt, Qt auch unter GPL v3 zu lizenzieren. (pte/mje)