Business-Smartphone mit Volltastatur

Nokia E7 im Test

Nokia E7 in der Praxis

Leider führt die Software die guten Vorgaben der Hardware nicht weiter. Nokia setzt auch beim E7 auf Symbian^3, das auf Symbian Series 60 basiert, aber für die Benutzung mit einem Touchscreen optimiert wurde. Das Problem hierbei: Sobald man tiefer als eine Programmebene navigiert, etwa beim Wechseln der Einstellungen, wird Symbian unübersichtlich. Teilweise finden sich widersprüchliche Programmpunkte, Funktionen sind versteckt in weiteren Untermenüs und Optionen einfach nicht klar ersichtlich.

Antrieb: Nokia bleibt auch beim E7 noch bei Symbian.
Antrieb: Nokia bleibt auch beim E7 noch bei Symbian.

Dank dem HDMI-Anschluss kann das E7 direkt an HD-Fernseher oder entsprechende Projektoren angeschlossen werden. Nokia liefert eine spezielle App mit, die startet, sobald sie eine HDMI-Verbindung erkennt. Das E7 verwandelt sich anschließend in eine Fernbedienung, über die man Musik wiedergeben oder Bilder und Videos anzeigen lassen kann. Leider erstreckt sich diese Funktion nicht auf andere Apps, so ist es beispielsweise nicht möglich, Präsentationen aus der vorinstallierten Office-Suite über HDMI auszugeben. Schade, hier hätte Nokia eine Chance gehabt, Business-Kunden mit einer idealen Präsentationslösung auszustatten.

Beim Thema PIM und E-Mail zeigt das E7 dagegen kaum schwächen. Konten von Ovi, Exchange, Google, Yahoo, T-Online, Freenet und Hotmail werden direkt im Assistenten unterstützt, POP und IMAP sind ebenfalls möglich, auch in der verschlüsselten Variante. In der Praxis hatten wir lediglich Probleme, als wir das Smartphone mit Office 365 koppeln wollten - das ein ähnliches Problem aber auch unter Android 2.3 auftritt, dürfte das Problem am von Microsoft verwendeten Exchange-Server liegen. Ein Nachteil: Es lässt sich nur Exchange-Postfach einrichten, wer also beruflich und privat über Exchange seine E-Mails abholt, muss zumindest einmal auf Alternativen ausweichen.

Im Test fiel Symbian^3 immer wieder durch seltsames Verhalten auf. Ein Beispiel: Selbst wenn das Smartphone in der Reichweite eines bekannten WLANs ist, kann das E7 die Verbindung nicht für den Browser nutzen - surfen ging nur per 3G. Da der Browser auch noch aufzeigt, wie viele Daten er lädt, kann man sein Inklusivvolumen förmlich davonticken sehen. Der Browser unterstützt zudem aktuell nur HTML 4.x, HMTL5 ist noch nicht integriert. Flash ist in der Lite-Version realisiert. Diese kommt leidlich mit YouTube zurecht, an vielen anderen Seiten scheitert der Browser aber.

Eine Sache kann das E7 aber gut: Verglichen mit anderen aktuellen Smartphones ist die Akkulaufzeit enorm gut. Während Android, iPhone und Co normalerweise nach einem Tag an die Ladebuchse müssen, hielt das Nokia-Smartphone im Praxistest mehrere Tage durch.