Nicht ganz ohne Kompromisse

Fazit

Abgesehen von dem oversub-scribten Fast-Ethernet-Board präsentierte sich der Cajun P 550 in Höchstform und lieferte insgesamt sehr gute Ergebnisse bei den Leistungstests. Dabei fallen die Latenzzeit-Schwächen bei größeren Paketen unter 90 Prozent Last nicht stark ins Gewicht. Oversub-scribing ist ein Ansatz, den auch andere Hersteller wählen, weil in der täglichen Praxis im LAN nur selten an jedem Port eines Boards gleichzeitig volle 100 MBit/s anliegen. Dennoch beschränkt die begrenzte Bandbreite die Ausbaufähigkeit und den Freiraum bei der Konfiguration, weil bei voller Bandbreitengarantie für alle belegten Ports zwei Ports frei bleiben müssen. Das zeigt auch der Durchsatztest, bei dem das eine Board voll ausgelastet war. Lucent plant für die Zukunft allerdings auch andere Einschubkarten für Fast-Ethernet, die ohne Oversubscribing aufgebaut sind. Aufgrund der umfangreichen Layer-3-Funktionen einschließlich Priorisierung nach IEEE 802.1p eignet sich der Switch gut zum Einsatz im Backbone des Unternehmens.

Zur Person

Herbert Almus

ist Leiter des European Advanced Networking Testcenters (EANTC), das unter anderem unabhängige Tests von Netzwerkequipment durchführt.

Roya Marzbanvishka

hat an der Technischen Universität Berlin Elektrotechnik studiert und arbeitet als Testingenieurin für das EANTC.