Neues Ubuntu bootet erheblich schneller

Canonical will heute das neue „Edgy-Eft“-Release seines zunehmend populären Linux „Ubuntu“ veröffentlichen. Eine der wichtigsten Neuerungen ist „Upstart“, das den Systemstart erheblich beschleunigt.

Dazu kommen mehrere Dutzend weitere Neuerungen gegenüber der vorherigen Version („Dapper Drake“). Ubuntu erscheint etwa alle sechs Monate in einer neuen Version. Canonical, das in Südafrika sitzt, hofft bis 2008 mit Support für das System die Gewinnschwelle erreichen zu können.

Mit Upstart findet endlich eine Wachablösung für das Jahrzehnte alte, einst für System V Unix entwickelte „init“ statt. Das Tool etabliert einen neuen Mechanismus für den Start der zahlreichen Dienste, aus denen ein laufendes Linux-System besteht. Bestimmte System-Events können dabei prüfen, welche Dienste bereits laufen, und die Initialisierung eines Dienstes kann andere Events anstoßen.

„Sie können sagen ‚Ok, das Netz ist oben, also starten wir jetzt den Apache’ oder ‚Wenn dieser Dienst verfügbar ist, haben wir Zugriff auf die Hardware, also starte diese Infrastruktur’“, erläutert Canonical-Chef Mark Shuttleworth. Edgy Eft erscheint zwei Tage nach einem seiner Hauptkonkurrenten „Fedora Core“. Dessen neueste Version 6 wurde in den ersten fünf Stunden nach Erscheinen bereits über 10.000 Mal heruntergeladen.

Anders als Fedora, das Red Hat nicht supportet, ist Ubuntu frei erhältlich, wird aber trotzdem von Canonical unterstützt. Dabei sind allerdings nicht alle Releases gleich gewichtet. Für Dapper Drake sagte Canonical erstmals langfristigen Support (fünf Jahre) zu; für Edgy Eft gibt es nur 18 Monate lang Unterstützung. Laut Shuttleworth ist für jedes zweite bis dritte Release langfristiger Support angedacht.

Edgy Eft erscheint mit der neuesten Version 2.6 der grafischen Oberfläche „GNOME“; wer stattdessen den KDE-Desktop bevorzugt, der kann die „Kubunbtu“-Variante wählen. Weitere Neuerungen sind Version 2.0 des „Firefox“-Browsers und zwei Anwendungen für Novells quelloffenen .NET-Clone „Mono“ – die Notizenverwaltung „Tomboy“ sowie die Fotoverwaltung „F-Spot“. Ebenfalls mit an Bord ist Version 2.8 des Outlook-Ersatzes „Evolution“. (Thomas Cloer / ala)