Neuer Streit um zukünftigen DVD-Standard

Der Streit um die DVD-Standard-Formate ist noch nicht entschieden, da droht bereits ein Neuer um das Format der Nachfolge-Technologie. In Zukunft sollen bis zu 50 GByte auf einer DVD Platz finden. Zur Wahl stehen "Advanced Optical Disc" (AOD) und "Blu-Ray".

Toshiba und NEC haben dem DVD-Forum die AOD-Technologie als künftigen Standard vorgeschlagen. Das Konsortium umfasst 212 Unternehmen. Wie Hideyuki Irie, Sprecher des Forums mitteilte, werde das Konsortium im zweiten Quartal 2003 die genauen Spezifikationen für AOD festlegen. Die AOD-Technologie nutzt einen blauen Laser mit 405 nm Wellenlänge und ermöglicht bis zu 20 GByte auf einer DVD herkömmlicher Größe. Erste kommerzielle Geräte sollen bereits im nächsten Jahr produziert werden, wie Mitsumasa Fukumoto, Sprecher von NEC mitteilte.

Bereits Anfang dieses Jahres wurden die Spezifikationen einer alternativen Technologie namens Blu-Ray von neun Unternehmen bekannt gegeben, darunter Matsushita, Philips, Sony, Hitachi, LG Electronics, Pioneer und Samsung.

Blu-Ray arbeitet ebenfalls mit einem blauen Laser mit 405 nm Wellenlänge, kann aber bis zu 27 Gigabyte Daten auf einer Seite beziehungsweise bis zu 50 GByte auf beiden Seiten speichern. Erste Produkte sollen in Kürze veröffentlicht werden, genaue Termine sind aber noch nicht bekannt.

Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach den so genannten "High-Capacity"-DVD-Laufwerken mit der Einführung von High-Definition-Fernsehübertragungen (HDTV), die nächstes Jahr in Japan beginnen, stark ansteigen wird. Eine Kapazität von 20 GByte würden ausreichen, um zwei Stunden HDTV aufzuzeichnen.

Allerdings zeichnet sich ein Kampf der beiden Formate um die Standard-Krone ab, was nach Angaben von Hideyuki Irie die Industrie beunruhigt. "Das Forum hat versucht, beide Formate zu einem Standard zu verbinden, hat bislang auch noch nicht aufgegeben, aber es ist aus technischer Sicht sehr schwierig, wenn nicht beide Seiten aufeinander zu gehen und zu Kompromissen bereit sind", so Irie. Insgesamt besteht laut Irie wenig Hoffnung, dass diese Annäherung tatsächlich statt finden wird.

Vielmehr sei mit einem ähnlichen Streit wie bei den aktuellen wiederbeschreibbaren DVD-Formaten zu rechnen. Zur Zeit konkurrieren die Standards "DVD-R/RW" und "DVD-RAM", die das DVD Forum unterstützt, sowie das von Sony, Hewlett-Packard, Mitsubishi, Yamaha und Ricoh verwendete "DVD+R/RW". Hintergründe zu den derzeitigen Standards bei wiederbeschreibbaren DVDs finden Sie hier. (ssp)

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