Störungen bei der Anmeldung

Neuer Personalausweis: Digitale Registrierung scheitert an Sonderzeichen

Bei den neuen Personalausweisen (nPA) treten Probleme mit bestimmten Schreibweisen von Namen auf.

Wer André oder François - oder de Maizière - heißt, bringt mitunter das ganze System zum Absturz, berichtet die "Frankfurter Rundschau" in ihrer Online-Ausgabe. In vielen Fällen funktioniert das digitale Speichern der persönlichen Daten nicht, heißt es. Als elektronische Stolpersteine erweisen sich demnach kleine Zeichen, die nicht zum offiziellen Alphabet gehören. Sie werden Akut, Cédille oder Zirkumflex genannt und gehören zur Gruppe der sogenannten diakritischen Zeichen. Sie tauchen in Vornamen wie André, Cécile oder François, aber ebenso in Nachnamen wie Dvorák und García auf - oder in dem des Bundesinnenministers.

Nach Auskunft der Meldeämter, darunter auch das Berliner Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, gibt es laut "FR Online" Störungen bei dem Versuch, die neuen Ausweise über die sogenannten Änderungsterminals digital anzumelden. Besonders Namen mit diakritischen Zeichen seien betroffen. "Da stürzt das ganze System ab, und der eigentliche Vorteil des neuen Personalausweises, die digitale Registrierung, ist hinfällig", wird Bezirksstadtrat Joachim Krüger zitiert. Die Bürger könnten ihren Ausweis zwar abholen, müssten aber ein weiteres Mal vorbeikommen, um auch die digitale Registrierung abzuschließen. Wie lange sie darauf warten müssen, ist noch unklar.

Den Schwarzen Peter schieben die Behörden der Bundesdruckerei zu. Deren Pressesprecherin kontert: "Die Probleme liegen häufig nicht an der Software für den neuen Personalausweis, sondern an der Kompatibilität der von Land zu Land unterschiedlichen Softwareprogramme bei den Meldebehörden." Für alle Ämter stünden bundesweit eine Hotline sowie ein mobiler Behörden-Service bereit.

Wer den Personalausweis zur Legitimation im Internet nutzen möchte, benötigt zudem die Software "AusweisApp", die wegen Sicherheitsmängeln zwischenzeitlich deaktiviert werden musste. Seit Anfang des Jahres gibt es eine neue, angeblich sichere Version, allerdings bislang nur für das Betriebssystem Windows. Versionen für Linux und Mac OS sollen noch folgen. (Computerwoche/mje)