Aus der Fraunhofer-Forschung

Neue Trends im Identitäts- und Access-Management

Biometrie

Die bereits erwähnten biometrischen Faktoren als Identifikationsmerkmal gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Eindeutige körperliche Charakteristika werden einmalig abgescannt, in ebenso eindeutige Prüfsummen umgewandelt, in Datenbanken hinterlegt und zur Wiedererkennung ihrer Besitzer verwendet. Zu den bekanntesten Verfahren für Personen zählen Fingerabdruck-, Iris- und Gesichtserkennung. Weitere Möglichkeiten sind Venenmuster-, Gang-, Tippmuster- oder Unterschriftenerkennung. Ebenso ist die biometrische Identifizierung von Objekten möglich - beispielsweise anhand ihrer Form, Farbe, Oberfläche, Material oder Gewicht.

Komplexe Anforderungen: Im Rahmen des EU-Projekts "Turbine" (Trusted Revocable Biometric Identities) soll erforscht werden, wie sich biometrische Identitäten pseudonymisieren und auch nachträglich widerrufen lassen.
Komplexe Anforderungen: Im Rahmen des EU-Projekts "Turbine" (Trusted Revocable Biometric Identities) soll erforscht werden, wie sich biometrische Identitäten pseudonymisieren und auch nachträglich widerrufen lassen.
Foto: EU-Projekt Turbine / Screenshot Simon Hülsbömer

In der Entwicklung befinden sich inzwischen auch Verfahren, die die Pseudonymisierung und Widerrufbarkeit von biometrischen Identitäten erlauben, wie beispielsweise das EU-Projekt "Turbine" (Trusted Revocable Biometric Identities). Am Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) wird darüber hinaus im Rahmen des SMI-Projekts (Secure Mobile Identity) erforscht, wie sich verschiedene Identitätsnachweise über mobile Endgeräte miteinander kombinieren lassen.

Neue Token und Smartcards

Der Bereich der physischen Zugangs-Token ist einer der IAM-Klassiker, bringt aber dennoch immer wieder Innovationssprünge hervor. War es in den vergangenen Jahren die Einführung kontaktloser, NFC-fähiger Token und Karten, so werden es in den kommenden Jahren insbesondere integrierte Karten und Token sein, die Eingabe- und teils auch Ausgabefelder direkt integrieren.

Beispiele für Eingabefelder sind Nummernblöcke, Unterschriftsfelder oder Biometrieleser. Als Ausgabefelder lassen sich OLED-Displays und ePaper nennen. Die Fraunhofer-Institute für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) sowie für Angewandte Polymerforschung (IAP) arbeiten im Rahmen des "Secudis"-Projekts (Secure Digital Identity Solutions) beispielsweise daran, Sensor- und Displaytechnologie mit neuen Antennen und Chips zusammenzuführen. Ziel soll sein, digitale Ausweisdokumente zukunftstauglich zu machen und bereits die nächste Stufe nach nPA (neuer Personalausweis) und elektronischem Reisepass zu erforschen.