Neue Spam-Flut aus Polen

Der Messaging-Anbieter Retarus verzeichnet in seinen Rechenzentren eine sprunghafte Zunahme von Spams. Ursache soll ein neues Bot-Netz in Polen sein, das auf unzureichend geschützten Unternehmensrechnern aufgebaut ist.

Bereits zu Beginn des Jahres 2007 hatte Polen China als Spam-Nation Nummer zwei abgelöst, teilt Retarus mit. Jetzt stehe das Land wieder im Rampenlicht, denn ein neues polnisches Bot-Netz verursache in den letzten Tagen ein sprunghaft angestiegenes Spam-Volumen. Bei einigen Mail-Accounts von Retarus-Kunden sei nahezu eine Verdopplung zu verzeichnen.

Mit Beginn vergangener Woche verzeichnete Retarus in seinen Rechenzentren einen deutlichen Anstieg der Spam-Aktivitäten aus Polen. Grafik: Retarus
Mit Beginn vergangener Woche verzeichnete Retarus in seinen Rechenzentren einen deutlichen Anstieg der Spam-Aktivitäten aus Polen. Grafik: Retarus
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Die zentrale Rolle in dem Bot-Netz spielen PCs in Unternehmen. Dies zeige das Enterprise Mail Monitoring Tool der Retarus Managed E-Mail Services deutlich. Spätestens in den Abendstunden geht die Zahl der Spam-Mails spürbar zurück. Ein ähnliches Muster zeigt sich auch bei China als Herkunftsland von Spam. Hier sind ebenfalls primär die Arbeitsplatzrechner mit Bot-Agenten infiziert, die während der üblichen Bürozeiten zu Spam-Schleudern mutieren. Die dafür anderenorts missbrauchten privaten Rechner fallen wegen der relativ geringen Durchdringung von Privat-PCs in China und Polen kaum ins Gewicht.

In Ländern wie Deutschland, Frankreich oder den USA treten die Spam-Peaks erst in den Abend- oder Nachtstunden auf. Grund: Die Unternehmensnetze sind hier recht gut geschützt. Dagegen sind es in diesen Ländern vor allem die Rechner von Privatanwendern, die ohne Wissen des Besitzers in umfangreiche Bot-Netze eingebunden werden.

Über das gesamte Jahr betrachtet sind es mehrheitlich unzureichend geschützte Privatrechner, die zum Versand von Spam-Mails dienen. Laut Retarus beträgt der Spam-Anteil privat genutzter Rechner schätzungsweise 80 Prozent.

Im Jahr 2007 machte der Anteil des E-Mülls durchschnittlich 95 Prozent aus. Lediglich fünf Prozent aller an Geschäftskunden gerichteten E-Mails wurden als „nützlich“ eingestuft. Speziell dann, wenn Bot-Netze wie aktuell in Polen sehr aktiv sind, stellt Retarus zu Spitzenzeiten eine Verdreifachung des Spam-Aufkommens fest. (dsc)

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