Intel Xeon E7-4800/8800 v3

Neue Server-Generation von Intel im ersten Test

Mehr Arbeitsspeicher und TSX

Rack-Server mit vier oder acht Prozessoren werden sehr oft für Anwendungen eingesetzt, wo möglichst viel Arbeitsspeicher notwendig ist. Hierzu zählen neben den In-Memory-Datenbanken auch Virtualisierungsszenarien. Je mehr RAM zur Verfügung steht, desto mehr virtuelle Maschinen sind auf dem Server möglich. Intel ermöglicht beim Xeon E7 v3 in der 4-Sockel-Konfiguration mit 64-GByte-DDR4-DIMMs bis zu 6 TByte Arbeitsspeicher. Dabei unterstützt die Plattform bis zu 96 Speicher-Slots - die doppelte Anzahl im Vergleich zum Xeon E7 v2.

Mit dem Xeon E7 v3 beherrscht die zugehörige Server-Plattform (Codename Brickland) auch das TSX-Feature "Transactional Memory". Von dieser neuen Form der Speicherverwaltung profitieren besonders In-Memory-Datenbanken wie beispielsweise SAP Hana. TSX sorgt bei Multithread-Anwendungen dafür, dass sich die Threads bei Speicherzugriffen nicht gegenseitig behindern. Der Zugriff auf gesperrte Speicherbereiche ist somit deutlich seltener, die Performance steigt.

Optimierung: Die In-Memory-Datenbank SAP Hana lässt sich durch Intels TSX-Technologie deutlich beschleunigen.
Optimierung: Die In-Memory-Datenbank SAP Hana lässt sich durch Intels TSX-Technologie deutlich beschleunigen.
Foto: Intel

Die Portierung von Anwendungen zur Nutzung von TSX ist allerdings alles andere als einfach; hier ist es mit der Aktivierung einer BIOS-Funktion nicht getan. Im Fall von SAP Hana dauerte die Integration von TSX laut Intel gut drei Monate. SAP Sybase musste für die TSX-Optimierung zirka einen Monat angepasst werden. Intels Angaben zufolge steigen bei einem 4-Sockel-Server mit Xeon E7-8890 v3 mit SAP Hana die Online-Transaktionen durch die Aktivierung von TSX von 39.330 tpm auf 89.619 tpm. TSX ermöglich bei optimierter Software hier eine Performance-Steigerung um den Faktor 2,3.

Ausfallsicherheit durch Run Sure

Intel fasst die RAS-Features der Xeon-E7-v3-Plattform unter der Bezeichnung Run Sure Technologie zusammen. Darin enthalten ist die "Machine Check Architecture" (MCA), die Fehler bei CPU, Speicher und I/O entdecken und im Betrieb korrigieren kann.

Wechselbar: Der im Xeon E7 v3 integrierte Speicher-Controller spricht den Arbeitsspeicher über sogenannte "Scalable Memory Interconnect with Buffers" an, die auf wechselbaren Speicherkarten verbaut sind. So lässt sich ein Server für den neuen Xeon leicht von DDR3- auf DDR4-DIMMs umrüsten.
Wechselbar: Der im Xeon E7 v3 integrierte Speicher-Controller spricht den Arbeitsspeicher über sogenannte "Scalable Memory Interconnect with Buffers" an, die auf wechselbaren Speicherkarten verbaut sind. So lässt sich ein Server für den neuen Xeon leicht von DDR3- auf DDR4-DIMMs umrüsten.

Neben einer kompletten Spiegelung des Speichers lassen sich auch nur Teilbereiche - für kritische Daten - spiegeln. Durch diese Funktion bleibt mehr RAM für die restlichen Anwendungen verfügbar. Eine dynamische Speichermigration (Hot Plug) gibt es ebenso wie das sogenanntes "Multiple Rank Sparing". Hier lassen sich mehrere Speicherbänke definieren, die bei auftretenden Defekten in DIMMs einspringen.

Laut einer 2014 durchgeführten Untersuchung von ITIC bezüglich der Ausfallsicherheit von Servern, sollen Intels Xeon-E7-Systeme mit Windows eine Verfügbarkeit von 99,9978 Prozent aufweisen. Die ungeplante Ausfallzeit liegt damit bei knapp 13 Minuten pro Jahr. IBMs POWER-Systeme liefern mit 99,9983 Prozent Verfügbarkeit respektive neun Minuten Downtime pro Jahr nur wenig bessere Werte; die aber in geschäftskritischen Anwendungen entscheidend sein können.