Neue Herausforderungen

Funknetze für mobile Benutzer

Hektische Betriebsamkeit ist derzeit bei den IEEE-Studiengruppen angesagt, die sich mit funkgestützter Kommunikation befassen. Mit IEEE 802.11g steht ein Standard kurz vor der Verabschiedung, der Datenraten bis 54 MBit/s im 2,4-GHz-Band vorsieht. Geplant ist, die endgültige Fassung der Spezifikation im Juni oder Juli vorzulegen. Hersteller wie Linksys oder Proxim haben allerdings bereits "Pre-Standard"-Produkte für die neue Technik herausgebracht. Auch die Arbeiten an IEEE 802.11i sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Diese Norm sieht eine Reihe von Sicherheitsfunktionen für Funknetze vor, inklusive Authentifizierung auf Port-Ebene (IEEE 802.1x), einer besseren Schlüsselverwaltung und stärkeren Verschlüsselungsverfahren.

Ende 2002 wurde mit IEEE 802.20 eine neue Working Group eingerichtet. Sie beschäftigt sich mit dem "Mobile Broadband Wireless Access" (MBWA). Um dieses Thema kümmerte sich zuvor die Gruppe 802.16 BWA (Broadband Wireless Access). Die neue Arbeitsgruppe soll die physikalische und die MAC-Schicht für ein Breitband-Funknetz definieren, das lizenzpflichtige Frequenzbänder unterhalb von 3,5 GHz verwendet. Dieses Netz wird auf die Anforderungen mobiler Benutzer zugeschnitten sein, vom Fußgänger bis hin zu Usern, die sich in einem fahrenden Auto oder einem Zug befinden.

Vorgesehen ist eine Übertragungsrate von mehr als 1 MBit/s. Selbst in Fahrzeugen, die sich mit einer Geschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde bewegen, soll die Datenkommunikation funktionieren. Das setzt allerdings entsprechende Roaming-Verfahren voraus, die eine Verbindung von einer Funkzelle zur nächsten weiterreichen. Die Anbieter von Funknetz-Systemen setzen gegenwärtig beim Roaming auf herstellerspezifische Lösungen, das bedeutet, die Produkte der einzelnen Firmen sind nicht interoperabel. Der Zeitplan von IEEE 802.20 sieht vor, dass der erste Normentwurf bis November oder Dezember dieses Jahres zur Abstimmung vorliegt. Der Standard soll bis Ende 2004 fertig sein.