Abu Dhabi mit Piledriver-Architektur

Neue Generation - AMD stellt Opteron 6300 Serie vor

Die neuen Server-Prozessoren der Serie Opteron 6300 basieren auf der Piledriver-Architektur. Die CPUs für zwei oder vier Sockel arbeiten mit bis zu 16 Kernen. Vor allem die Energieeffizienz will AMD um bis zu 40 Prozent gegenüber dem Vorgänger erhöht haben. Wir stellen Ihnen die neuen Opteron 6300 mit Code-Namen Abu Dhabi vor.

Mit dem Opteron 6200 führte AMD im November 2011 seine Bulldozer-Architektur bei den Server-Prozessoren ein. Die Erwartungen damals waren hoch, erfüllen konnte sie der Opteron 6200 mit 16 Kernen nur bedingt. Die "pure" Rechenleistung der Kerne hinkt teilsweise sogar gegenüber den 6100er-Vorgängern mit K10-Architektur zurück. Gut zulegen konnte der Opteron 6200, wenn Szenarien mit viel Speicherbedarf ins Spiel kommen. Hier spielt der Bulldozer-Opteron seine Stärken durch den großen Cache von 32 MByte und dem schnellen Quad-DDR3-1600-Speicher aus.

Kommt ein Vergleich mit Intels aktuellem Xeon E5-2600 in Spiel, so hinkt der Opteron 6200 allerdings meist chancenlos zurück. Sowohl in der Performance als auch der Energieeffizienz deklassieren die 8-Core-Xeons den Bulldozer regelrecht. Zeit wird es also für einen Nachfolger des Opteron 6200, den AMD nun mit der neuen Generation Opteron 6300 präsentiert. Bei den Opteron-6300-Prozessoren mit Codenamen "Abu Dhabi" kommt die Piledriver-Architektur zum Einsatz. Piledriver ist eine verbesserte Variante von Bulldozer.

Das Funktionsprinzip von Piledriver basiert somit weiter auf dem Modul-Prinzip der Bulldozer-Architektur. Entsprechend besitzt ein sogenanntes Piledriver-Modul zwei Integer-Kerne und eine Fließkommaeinheit. Während die Fetch- und Decoder-Unit beide Kerne gemeinsam nutzen, besitzt jeder Integer-Core einen eigenen Scheduler sowie einen L1-Daten-Cache. Bei Fließkommaberechnungen sieht es wie schon bei Bulldozer anders aus. Die Floating-Point-Operationen landen nach der gemeinsam pro Modul genutzten Fetch- und Dekoder-Stufe in einem FP-Scheduler. Die Floating-Point-Einheiten sind im Gegensatz zu Integer aber nicht in zwei "Kerne" aufgespalten. Alle Recheneinheiten nutzen pro Modul dann gemeinsam den nachgeschalteten L2-Cache.

AMD preist die neue Opteron-6300-Serie als kompatibel zu Systemen mit Opteron 6200 an. Entsprechend nutzt auch der Abu Dhabi den Sockel G34 mit der zughörigen Plattform "Maranello". Natürlich wird ein aktualisiertes BIOS mit Support für Piledriver-Prozessoren benötigt. Die Anforderungen an die Kühlleistung bleiben laut AMD ebenso unverändert wie etwaig notwendige Software-Zertifikate.

Laut AMD nimmt beim Abu-Dhabi-Modell Opteron 6380 die Performance bei Java-Anwendungen um bis zu 24 Prozent gegenüber dem Bulldozer-Opteron-6278 zu (SPECjbb2005). Die reine Integer- und Floating-Point-Rechenleistung steigt um acht beziehungsweise sieben Prozent an (SPEC CPU2006). Der Energiebedarf soll im Leerlauf und unter Last ebenfalls geringer sein als beim Vorgänger. Zusammen mit der höheren Performance besitzt der Opteron 6380 laut AMD eine 40 Prozent bessere Energieeffizienz gegenüber dem 6278er Vorgäner (SPECpower_ssj2008).