Neue Durchleitungstarife stärken Konkurrenz der Telekom

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post will die Durchleitungsgebühren senken, die Telefongesellschaften an die Deutsche Telekom zahlen müssen, wenn sie Gespräche durch deren Netz leiten. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" in ihrer Online-Ausgabe.

Nach Angaben der Zeitung soll die Regelung, die durch einen Antrag von Mannesmann Arcor angestoßen wurde, vier Monate später als geplant im Juni 2001 in Kraft treten. Demnach werden die so genannten Interconnection-Tarife nicht mehr nach der Entfernung berechnet, sondern nach der Anzahl der Vermittlungsstellen, die sie durchlaufen. Dieses Verfahren sei fairer, da es sich stärker an den tatsächlichen Kosten orientiere, schreibt das Blatt.

Für die meisten Unternehmen sinken damit künftig die an die Telekom zu zahlenden Tarife. Dies bedeute jedoch nach Angaben von Marktbeobachtern nicht unbedingt, dass die Preise für Endverbraucher weiter sinken. Bei den Gebühren für Ferngespräche stützt die Regulierungsbehörde vor allem die kleineren Mitbewerber, die an mindestens 23 Vermittlungsstellen mit dem Netz der Telekom verbunden sind. Unternehmen, die diese Voraussetzung erfüllen, erhalten günstigere Tarife.

Bei den Tarifen für Ortsgespräche gilt eine andere Regelung. Ein Telekom-Wettbewerber muss laut Financial Times Deutschland an insgesamt 475 Punkten mit dem Telekom-Netz zusammengeschaltet sein, um niedrigere Ortstarife zu erhalten. Mit dieser Entscheidung folgte die Regulierungsbehörde dem Antrag von Mannesmann Arcor. (jma)