Netzwerkanwendungen, Teil 2

Netzwerk-Management mit SNMP

In der Diskussion der verschiedenen Protokollebenen hat sich bereits gezeigt, dass deren Designer Wert auf ein weit gehend selbstständiges, unüberwachtes Funktionieren des Netzes gelegt haben. Die Protokolle enthalten Mechanismen, um mit auftretenden Fehlern umgehen zu können. Die Knoten passen teilweise ihr Verhalten an die aktuelle Situation an. Trotzdem benötigt man Möglichkeiten, das Verhalten eines Netzes im Detail untersuchen zu können, um Fehler oder Schwachstellen aufzuspüren.

Ein dazu häufig verwendetes Protokoll ist das Simple Network Management Protocol (SNMP). SNMP erlaubt es, zahlreiche Parameter von Knoten im Netz abzufragen. Jeder Knoten, der an diesem System teilnimmt, stellt dazu einen SNMP-Server bereit. Von anderen Systemen aus kann man dann mit einem Client die Statusinformationen abfragen. SNMP realisiert dazu ein Abfrage-Antwort-Protokoll auf der Basis von UDP. Die beiden wesentlichen Operationen sind GET, um Werte zu lesen, und SET, um Werte zu setzen.

Der Netzwerkknoten sammelt im laufenden Betrieb ständig Informationen und legt sie in einer internen Datenbank, der Management Information Base (MIB), ab. Über ein spezielles Identifizierungssystem kann man per SMTP jede dieser Variablen im MIB abfragen. SNMP verwendet dazu eine standardisierte Darstellung zur Übermittlung von Datentypen wie Integer-Zahlen oder Gleitkommazahlen.