WLAN-Router unsicher trotz Schutzfunktionen

Netzwerk in Gefahr - Wie Angreifer WLANs hacken

Kein Smartphone, Tablet oder Notebook wird mehr ohne Wireless-LAN-Schnittstelle ausgeliefert. Auch immer mehr PCs und IT-fremde Alltagsgeräte besitzen einen WLAN-Anschluss. Doch allen Schutzfunktionen zum Trotz: Die Sicherheitsrisiken durch Netzwerk-Hacker werden alles andere als geringer.

In den ersten Jahren nach der Einführung des WLAN-Standards 802.11 im Jahre 1997 fristete die WLAN-Technik ein eher bescheidenes Dasein im Umfeld der Endanwender. Meistens wurde WLAN in der Industrie eingesetzt, um zum Beispiel Systeme zu vernetzen, bei denen eine Verkabelung zu aufwendig oder zu umständlich war. Die Verbreitung unter den Endanwendern nahm mit der Einführung von schnelleren Breitbandinternetzugängen und der vermehrten Nutzung von Notebooks im privaten Bereich stark zu. Einen Aufschwung erlebte die WLAN-Technik dann im Jahre 2007, als Apple mit der Einführung des ersten iPhones den Boom der Smartphones begründete, der bis heute andauert.

Im Markt der mobilen Endgeräte versammelt sich eine Vielzahl von Smartphones, Notebooks, eBook-Readern und Tablets, die in der Regel alle über eine WLAN-Schnittstelle verfügen, damit sich Daten schnell und kabellos übertragen lassen. Bei vielen dieser Endgeräte ist WLAN mittlerweile sogar die exklusive Schnittstelle für einen Netzwerk- und Internetzugang.

Wer das Nokia N900 ein wenig "tunt", kann viel Unsinn damit anstellen.
Wer das Nokia N900 ein wenig "tunt", kann viel Unsinn damit anstellen.
Foto: cirosec GmbH / Sven Blumenstein

Angetrieben durch die rasche Verbreitung des WLAN-Standards, stand für die Industrie außerfrage, auch andere klassische Elektronik wie Drucker, Fernseher oder Spielekonsolen über WLAN zu vernetzen. Und der Trend hält nach wie vor an. So gibt es bereits erste Hersteller, die Waschmaschinen, Kühlschränke und Kaffeemaschinen mit WLAN aufrüsten. In Kombination mit den allgegenwärtigen Smartphone-Apps kann der Endanwender nun bequem vom Sofa aus den Brühvorgang starten, die Restlaufzeit der Waschmaschine kontrollieren oder das TV-Programm umschalten. Ein Trend, der sich weiter fortsetzen wird, da die Mehrheit der Endanwender den praktischen Nutzen zu schätzen weiß. Auch im Bereich der Automobilindustrie erfährt das Thema WLAN wachsende Beachtung. So wurde erst kürzlich im Rahmen des "Drive C2X"-Projektes eine Testphase im Frankfurter Raum gestartet, bei der Autos über WLAN miteinander kommunizieren, um zum Beispiel Verkehrsdaten auszutauschen.

Die Funktechnik als Gefahrenquelle

Angesichts der Fülle an mobilen Endgeräten, die nun alle kabellos kommunizieren können, stellt sich schnell die Frage nach der Daten- und Übertragungssicherheit. Einer der größten Nachteile eines WLANs ist es schließlich, dass es nicht über den physikalischen Schutz einer Kabelverbindung verfügt. Ein Funknetz strahlt in der Regel deutlich über die Hauswand oder den Gartenzaun hinaus.

Mit solchen Antennen lassen sich WLANs auch über große Distanzen scannen.
Mit solchen Antennen lassen sich WLANs auch über große Distanzen scannen.
Foto: cirosec GmbH / Sven Blumenstein

Dies eröffnet potenziellen Angreifern viele Möglichkeiten, in sicherer Entfernung zum Ausgangspunkt des WLANs Funkübertragungen auszuspionieren. Bestimmte Angriffsarten sind mit entsprechenden Antennen zudem auf sehr große Distanzen von mehreren hundert Metern bis sogar Kilometern möglich, sodass es so gut wie unmöglich ist, den Angreifer zu entdecken.

Für "Interessierte" gibt es Stab- und Richtfunkantennen in allen Größen. Unser Bild zeigt von unten nach oben:

  • PCMCIA-Karte mit integrierter Antenne, Reichweite bis 50 Meter (360 Grad Abstrahlwinkel)

  • 5-dBi-Stab-Antenne, Reichweite bis 100 Meter (360 Grad Abstrahlwinkel)

  • 9-dBi-Stab-Antenne, Reichweite bis 200 Meter (360 Grad Abstrahlwinkel)

  • 6-dBi-Richtfunk-Antenne, Reichweite bis 350 Meter (45 Grad Abstrahlwinkel)

  • 20-dBi-Richtfunk-Antenne, Reichweite bis 3.000 Meter (25 Grad Abstrahlwinkel)