Netzwerk-Basiswissen, Teil 1

Latenz

Die zweite wichtige Charakteristik einer Verbindung ist die Verzögerung oder Latenz (von lat. lateo = verborgen, versteckt, unbekannt sein).

Latenz bezeichnet die Zeit, die eine Nachricht für den Weg vom Sender bis zum Empfänger benötigt. Die Latenz beinhaltet drei Komponenten:

1. Ausbreitungsverzögerung

2. Übertragungsverzögerung

3. Wartezeit

Die Ausbreitungsverzögerung tA resultiert aus der endlichen Geschwindigkeit mit der sich Signale ausbreiten. Kein Signal kann schneller als mit Lichtgeschwindigkeit übertragen werden. Die Lichtgeschwindigkeit hängt vom Übertragungsmedium ab. Als Richtwert kann der Wert c = 3.0 x 10^8 m/s für die Ausbreitung im Vakuum dienen. Damit kann man näherungsweise für die Ausbreitungsverzögerung bei einer Leitungslänge l den Wert tA=l/c ansetzen. Bei der Strecke Friedberg - Berlin (ca. 500 km) erhält man eine Ausbreitungsverzögerung, wie im Bild "Berechnung" gezeigt.

Die Übertragungsverzögerung tU ist durch die bereits oben diskutierte Dauer eines Bits bestimmt. Wir haben gesehen, dass bei einer Bandbreite von B bit/s ein einzelnes Bit 1/B s an Übertragungszeit benötigt. Für ein Objekt der Größe K ergibt sich dann

Die Definition bezieht sich auf größere Objekte, da in der Regel nicht ein einzelnes Bit, sondern immer größere Datenblöcke als eine Einheit gesendet werden.