Fünf Milliarden Euro in Deutschland erwartet

Netzbetreiber bei neuen LTE-Frequenzen zurückhaltend

Vor knapp zehn Jahren ging es um die begehrten UMTS-Frequenzen und die europäischen Netzbetreiber überboten sich gegenseitig solange, bis die neuen Bandbreiten für astronomische Summen - in Deutschland etwa für umgerechnet rund 50 Milliarden Euro - verkauft wurden.

Zehn Jahre später ist die Erwartungshaltung völlig anders: Der europäische Handymarkt scheint gesättigt, hohe Übertragungsraten haben sich nicht als der erhoffte Profitfaktor erwiesen. So erwarten Experten bei der Auktion, die am 12. April in Deutschland beginnen wird, Gebote von vielleicht fünf Milliarden Euro, berichtet die New York Times.

Die neuen LTE-Frequenzen sollen es ermöglichen, die Übertragungsraten zu verdreifachen, die Endgeräte für die neue Technik dürften jedoch noch einige Jahre auf sich warten lassen. Für die Katerstimmung vor den Auktionen gibt es viele Gründe. "Der Markt befindet sich jetzt in einer anderen Entwicklungsphase als noch vor zehn Jahren", so Jeanette Dobson, Analystin bei Analysys Mason in Edinburgh. "Damals war die Handyindustrie noch in den Kinderschuhen und man befand sich mitten in der Dot-Com-Ära."

"Wir spekulieren nicht im Vorhinein darüber, wie viel wir am Ende bieten werden, aber es ist heute eine ganz andere Situation als vor zehn Jahren", gibt sich auch O2-Deutschland-Sprecher Harald Maass vorsichtig.

Für die vier teilnehmenden deutschen Netzbetreiber versprechen die neuen LTE-Frequenzen die Möglichkeit, die Abdeckung in urbanen Gebieten zu verbessern und mobiles Breitband in die ländlichen Gebiete zu bringen. Auch in Resteuropa geht es bald um die neuen Bandbreiten. Nach Deutschland haben andere Staaten wie Frankreich oder Großbritannien ihre Auktionen für frühestens 2011 angekündigt. (pte/cvi)