Windows XP dominiert

Netbooks: Nur zehn Prozent mit Linux

Linux spielt auf dem Markt für Netbook nur eine untergeordnete Rolle. Gerade mal zehn Prozent laufen laut Marktforscher mit diesem Betriebsystem.

Das Betriebssystem Linux muss am Markt für Netbooks einen drastischen Rückgang hinnehmen. Beim Marktstart der ersten Geräte dieser Klasse sah es noch danach aus, als könne sich die Windows-Alternative hier etablieren und einen Zugang zum Massenmarkt öffnen. Wie aktuelle Erhebungen eines taiwanesischen Marktforschungsunternehmen jedoch zeigen, wird Linux im laufenden Jahr gerade einmal einen Marktanteil von zehn Prozent für sich verbuchen können. Das berichtet das Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf die chinesisch-sprachige Zeitung Economic Daily News.

Die Zahlen sehen zwar auf den ersten Blick drastisch aus, erklären sich allerdings auch mit dem Boom der Netbooks. Denn die absolute Zahl der Linux-Systeme bleibe den Marktforschern zufolge stabil. Anfänglich konnte Linux einen Marktanteil von 70 Prozent verbuchen. Seit einem Jahr holt das Microsoft-Betriebssystem Windows jedoch kontinuierlich auf. Mittlerweile wird der Großteil der Geräte mit XP ausgeliefert. Der weltweite Gesamtmarkt für die Notebookwinzlinge wächst indes weiterhin stark. Wurden 2007 gerade einmal 300.000 Stück abgesetzt, so stieg diese Zahl 2008 auf über elf Millionen Geräte. Allein in Deutschland wurden laut IDC in 2008 rund eine Million Netbooks verkauft. Analysten rechnen damit, dass sich die Verkäufe im laufenden Jahr noch einmal verdoppeln werden.

Für 2009 gehen die Marktforscher davon aus, dass es zunehmend leistungsfähigere Netbooks auf dem Markt geben wird. Somit können auch Betriebssysteme zum Einsatz kommen, die höhere Ansprüche an die Hardware stellen. Netbook-Vorreiter Asus hat auf der CeBIT bereits angekündigt, so bald wie möglich Geräte mit Windows 7 anbieten zu wollen. Das derzeit aktuelle System Vista lässt der Hersteller dabei völlig aus, wie Asus-Sprecher Holger Schmidt im Gespräch mit pressetext berichtet.

Für einen Aufschwung von Linux könnte allerdings Googles Engagement mit Android sorgen. Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten verkaufen sich günstige Geräte besser. Ein Kostenfaktor bei den Netbooks sind die Lizenzkosten für die Software. Das ist ein starkes Argument für Linux. Anfang des Jahres haben Tüftler zudem demonstriert, dass das Handy-Betriebssystem Android auch auf Netbooks läuft. Asus hat daran Interesse bekundet und angekündigt, sich mit dieser Möglichkeit stärker auseinander zu setzen. Android könnte somit zum Zugpferd für Linux werden, meinen Analysten. Allerdings muss das System auch von den Kunden akzeptiert werden, der Netbook-Siegeszug von Microsoft legt andere Schlüsse nahe. Eine Übersicht über aktuelle Mini-Notebooks liefert Ihnen der Beitrag Test: Die besten Netbooks für den mobilen Einsatz. (pte/mje)