NEC verfünffacht seine Verluste

Der japanische Elektronikkonzern NEC hat für sein erstes Fiskalhalbjahr einen höheren Fehlbetrag ausgewiesen, weil sein Handy- und Rechnergeschäft schlecht liefen und Abschreibungen für den Umbau der Chipsparte verbucht wurden.

Operativ blieb der Mischkonzern indes in den schwarzen Zahlen. Dies verdankte er seinem IT- und Netzgeschäft, das mehr als die Hälfte vom Umsatz beisteuert und als einzige Sparte von April bis September profitabel wirtschaftete. Der Konzernfehlbetrag für den Berichtszeitraum betrug 7,43 Milliarden Yen (umgerechnet 63 Millionen Dollar) im Vergleich zu 1,47 Milliarden Yen in der vergleichbaren Vorjahreszeit.

Die Zahlen basieren auf japanischen Bilanzrichtlinien. Eine Reihe von Ungereimtheiten machen es schwierig, die finanzielle Gesundheit des Unternehmens einzuschätzen. NEC ist auch als American Depository Receipt (ADR) an der Nasdaq notiert. Die Börsenaufsicht SEC wartet noch immer auf die Jahresbilanz für das Ende März abgeschlossene Fiskaljahr. NEC hatte aufgrund seiner Probleme nach dem ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres auf japanische Bilanzierung umgestellt und sein Halbjahresergebnis verschoben, das es eigentlich am 26. Oktober hatte vorlegen wollen.

Executive Vice President Yasuo Matoi sagte auf einer Pressekonferenz, NEC erwarte in seiner Handysparte für das Gesamtjahr einen operativen Verlust von 50 Milliarden Yen. Unternehmensweit wird indes ein operativer Gewinn von 100 Millionen Yen angepeilt. „Das Geschäft mit Mobiltelefonen ist dieses Jahre weitaus schwieriger als gedacht“, konzedierte Matoi. NEC hatte während des ersten Halbjahres die Vorstellung neuer Handys in Europa gestoppt und wird dies demnächst auch in China tun. Das Unternehmen will Entwicklungskosten sparen und sich stärker auf den heimischen japanischen Markt konzentrieren. Dort hat es eine Kooperation mit Matsushita/Panasonic vereinbart.

Mit seiner Halbleitertochter NEC Electronics arbeitet das Unternehmen laut Matoi intensiv an der Wiederbelebung seines Chipgeschäfts. In diesem Bereich stiegen die Einnahmen im ersten Halbjahr zwar schon wieder, für einen operativen Gewinn reichte es aber noch nicht. (Thomas Cloer/cvi)

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