NEC entwickelt Technik gegen VoIP-Spam

"VoIP Seal" soll vor unerwünschten automatischen Werbeanrufen via Internet schützen.

Die potenzielle Überschwemmung mit Spam over Internet Telephony ("SPIT") könnte dem VoIP-Siegeszug ein jähes Ende bereiten. Kein Wunder, sind unerwünschte Werbeanrufe doch deutlich lästiger als die zahlreichen Spams, die inzwischen tagtäglich die E-Mail-Accounts füllen. Hinzu kommt, dass die Funktionsweise von Spam-Filtern nur schwer in den Bereich Internet-Telefonie zu übertragen ist.

Nach Methoden wie der Verwendung von Black- beziehungsweise White-Lists oder der Filterung über ein Sprachmenü geht der japanische Elektronikkonzern NEC bei der Bekämpfung von SPIT nun einen neuen Weg: Um festzustellen, ob das eingehende Telefonat von einem Menschen stammt oder von einem Computer generiert wurde, bedient sich die Lösung VoIP Seal einer erstmals 1950 von Alan Turing beschriebenen Methode. Verrät sich der Gesprächspartner bei einer von VoIP Seal initiierten Unterhaltung anhand seiner Kommunikationsmuster als Maschine, wird das Telefonat bereits vor dem Klingeln abgeblockt.

Laut NEC ist das System modular aufgebaut und lässt sich bei neuen Formen von SPIT-Attacken entsprechend einfach anpassen oder updaten. VoIP Seal soll sich zudem für verschiedene Arten von Hardware-Equipment eignen, etwa für Session Border Controller (SBX), SIP-Server und (Heim-)Terminals.

Obwohl sich das Produkt noch in der Entwicklungsphase befindet, arbeitet es bereits äußerst effektiv. Bei einem Test mit realen SPIT-Attacken - erzeugt von speziellen Botnets aus NECs Forschungslabor in Heidelberg - erzielte VoIP Seal laut Herstellerangaben eine Erfolgsquote von 99 Prozent.

Weitere Details der Technik will NEC Mitte Februar auf dem 3GSM World Congress 2007 in Barcelona preisgeben. (Manfred Bremmer/mje)