Digitale Abwehr

NATO plant Zentrum zur Internet-Kriegsführung

In Estland soll ein neues NATO-Zentrum zur Bekämpfung von Internet-Kriminalität entstehen.

Die NATO möchte vermutlich bis zum Sommer ein Cyber-Verteidingungs-Zentrum aufbauen. Mit Hilfe dessen soll gegen Internetkriminalität vorgegangen werden. Das „Cooperative Cyber Defence Center of Excellence“ wird vermutlich von Tallinn, der Hauptstadt Estlands aus operieren und etwa 30 Mitarbeiter haben. Die Hälfte des Stabs soll sich aus den sieben Sponsor-Ländern zusammensetzen. Diese sind Deutschland, Italien, Spanien, Lettland, Litauen, die Slowakei und Estland. Die NATO hatte den Bereich Internet-Kriegsführung angeblich schon seit dem vergangenen Jahr, in Folge des vieldokumentierten Angriffs auf das Bündnismitglied Estland, im Visier.

Die Attacke, die Sicherheitsexperten mit einer schlecht koordinierten Netz-Prügelei verglichen haben sollen, war erfolgreich. Mehrere Finanzsysteme des Landes wurden für einige Stunden lahm gelegt, so dass Estland die NATO um Hilfe bitten musste. Der Angriff wurde wahrscheinlich durch die Verlagerung der Sovietkrieg-Gedenkstätte nach Tallinn ausgelöst. Ein Akt der die Bevölkerung des Landes mit russischer Abstammung verärgert haben soll. Russland wurde beschuldigt für die Attacke verantwortlich zu sein, obwohl keine Verbindung zum Kreml hergestellt werden konnte. Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten plädierten im Oktober 2007 für eine Maßnahme zur Internetabwehr. Daraus entstand offensichtlich der Entschluss das Abwehr-Zentrum in Estland zu gründen. Es soll bereits ab August online sein. Die offizielle Eröffnung ist laut Network World allerdings erst für 2009 geplant. (cat/jdo)