Network Attached Storage für KMU

NAS-Test: Netgear ReadyNAS Pro 6

Mit der ReadyNAS Pro 6 hat Netgear einen Netzwerkspeicher für Arbeitsgruppen und kleine Unternehmen im Angebot. Das NAS mit sechs Festplatten will durch vielfältige Backup-Funktionen, Cloud-Integration, einfache Bedienung und guter Performance überzeugen.

Eine einfache Bedienung schreiben sich fast alle Anbieter von Network Attached Storage auf die Fahne. Hinzu kommt eine Vielzahl von Features, und natürlich ist auch die Performance sehr gut. In der Praxis passt es vor allem mit der Einfachheit und der guten Performance oft nicht wirklich. Und die tatsächlich oft überladene Funktionsvielfalt macht die Administration und Bedienbarkeit nicht besser.

Gerade im Business-Umfeld kleiner Unternehmen oder Arbeitsgruppen sind die simple Installation und ein einfaches Management essenziell. Dedizierte Experten und Admins sind entweder nicht vorhanden oder in kleinen Zweigstellen der Unternehmen selten anzutreffen. Bei der ReadyNAS Pro 6 will Netgear ein NAS für diese Zielgruppe anbieten, das einfach integrierbar ist und trotzdem die im Unternehmen geforderten Funktionen liefert. Hierzu zählen beispielsweise eine automatische Kapazitätserweiterung beim Hinzufügen von Festplatten sowie das Backup der Daten auf der NAS, einem Remote-Ziel oder der Cloud.

Technische Details & Ausstattung

Die ReadyNAS Pro 6 besitzt ein kompaktes Desktop-Gehäuse im Mini-Tower-Format. Netgear integriert sechs Wechselrahmen für Festplatten im 3,5-Zoll-Format mit SATA-Schnittstelle. Der Hersteller bietet die ReadyNAS Pro 6 in den Modellvarianten RNDP6620 mit sechs 2-TByte-HDDs, RNDP6610 mit sechs 1-TByte-Laufwerken und RNDP6310 mit drei 1-TByte-HDDs an. Als neues Top-Modell fungiert die ReadyNAS Pro 6 RNDP6630 mit 18 TByte Bruttokapaziät (6 x 3-TByte-HDDs). Diskless-Geräte sind bei vielen Händlern ebenfalls im Angebot. Netgear verbaut in unserer getesteten Variante ReadyNAS Pro 6 RNDP6310 die Western Digital RE4 WD1003FBYX. Die Enterprise-SATA-Laufwerke arbeiten mit 7200 U/min und bieten je 1 TByte Kapazität.

Neben den RAID-Leveln 0, 1, 5, 6 und 10 (abhängig von der Anzahl der eingesetzten Festplatten) unterstützt die ReadyNAS Pro 6 die von Netgear entwickelte Technologie X-RAID2. Das Verfahren sorgt automatisch für den bestmöglichen RAID-Level und bietet zusätzliche Features. Das von Netgear eingesetzte, auf Debian-Linux-basierende Betriebssystem RAIDiator ist auf einem 128 MByte fassenden Flash-Modul installiert.

Netgear spendiert der ReadyNAS Pro 6 einen Intel Pentium Dual-Core E5300 als treibende Kraft. Bei den kleineren Modellen ReadyNAS Pro 2 und ReadyNAS Pro 4 ist nur Intels Atom verbaut, der eine deutlich geringere Rechenleistung besitzt, aber weniger Energie benötigt. Dem Pentium-Prozessor steht 1 GByte DDR2-800-Speicher zur Seite. Wer die ReadyNAS Pro 6 aufschraubt, findet noch einen zweiten freien DIMM-Slot für eine Speichererweiterung. Anschluss an das Netzwerk findet die NAS über zwei Gigabit-Ethernet-Ports. Externe USB-Festplatten, die als Backup-Medium dienen, lassen sich über die insgesamt drei USB-2.0-Schnittstellen anschließen. Ein OLED-Display an der Front zeigt verschiedene Informationen an, beispielsweise die IP-Adresse.

Netgear legt der ReadyNAS Pro 6 ein Netzteilkabel, eine gedruckte Kurzanleitung für die Installation sowie eine Produkt-CD inklusive Memeo Backup Premium bei. Ohne Festplatten wird die ReadyNAS Pro 6 bei Online-Händlern für zirka 950 Euro angeboten. Die getestete Variante RNDP6310 gibt es für rund 1650 Euro (Preise: Stand 15.10.12). Netgear gibt auf die ReadyNAS Pro 6 eine Garantie von fünf Jahren.